Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Brüdergemeine
Brüdergemeine(Brüderunität, Evangelische Brüderkirche), aus dem Pietismus hervorgegangene Gemeinschaft; begr. 1722 unter dem Schutz des Grafen Zinzendorf in der Oberlausitz als Kolonie Herrnhut. Sie wurde nach der Verfassung von 1727 eine Gemeinschaft aufgrund brüderl. Liebe und gegenseitiger Unterordnung. Kirchl. Beamte sind Bischöfe, Presbyter (Prediger), Diakone. Die Gesamtleitung der B. hat die Unitätsdirektion in Bad Boll (Württemberg), früher in Herrnhut. Die B. umfasst u. a. die festländisch-europ. (früher dt.) Unität, die brit. Provinz, in Nordamerika die nördl. und südl. Provinz. Sie unterhält eine ausgedehnte Missionstätigkeit. Sitte und Lebensweise sind einfach und streng. Seit 1948 ist die B. durch Vertrag der EKD angeschlossen. Die B. zählt weltweit über 600 000 Mitgl. (rd. 80 % davon in der Karibik und in Afrika).
Literatur:
H. Beck. Wege in die Welt. Reiseberichte aus 250 Jahren Brüdermission, hg. v. Erlangen 1992.
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