Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Brunst
Brunst[ahd. »Brand«, »Glut«] (Brunft, Östrus), der durch spezif. Hormone bewirkte vorübergehende Zustand geschlechtl. Erregung bei Säugetieren, der in Zusammenhang mit dem Rhythmus der Reifung der Geschlechtszellen steht und i. d. R. zur Paarung führt; beim wiederkäuenden Schalenwild Brunft, beim Schwarzwild Rauschzeit, beim Raubwild Ranzzeit, bei Hase und Kaninchen Rammelzeit genannt. Die meisten wild lebenden Säugetiere werden nur einmal im Jahr brünstig. Bei Haussäugetieren und trop. Säugern tritt die B. das ganze Jahr über in regelmäßigen Abständen auf. Die B. zeigt sich bei männl. Tieren oft in Kampfeslust, Kraftäußerungen, Liebesspielen, Paarungsrufen, Duftmarkierungen, Paarungsbereitschaft u. a. Zur B.-Zeit treten bei manchen Tieren bestimmte Organe zur Reizung und Anlockung des anderen Geschlechts (B.-Organe) in Erscheinung, z. B. die Brunftfeige, eine Hautdrüse auf dem Kopf der Gämsen, der Brunftfleck, ein dunkler Fleck um die Rute des Hirsches. Die B.-Zeiten des mitteleurop. Großwildes liegen meist im Herbst, beim Reh von Juli bis August.
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