Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Brunei
Brunei Fläche: 5 765 km2
Einwohner: (1995) 285 000
Hauptstadt: Bandar Seri Begawan
Verwaltungsgliederung: 4 Distrikte
Amtssprache: Malaiisch
Nationalfeiertage: 23. 2. und 15. 7.
Währung: 1 Brunei-Dollar (BR$) = 100 Cents (¢)
Zeitzone: MEZ + 7 Std.
[engl. bru:'naɪ] (amtl. malaiisch Negara B. Darussalam), Sultanat in Südostasien, an der NW-Küste Borneos, durch den malays. Gliedstaat Sarawak in zwei Landesteile getrennt.
Staat und Recht: B. ist seit 1984 ein unabhängiges Sultanat; Verf. von 1959 (1984 modifiziert). Staatsoberhaupt und Reg.-Chef ist der Sultan, dem vier Räte (Councils) beratend zur Seite stehen: Min.-Rat, Kronrat, Thronfolgerat und Rat für religiöse Angelegenheiten. Gesetze werden i. d. R. vom Sultan per Dekret erlassen. Einzige Partei ist die Vereinigte Nat. Partei von Brunei.
Landesnatur: Beide Landesteile liegen größtenteils in der Küstenebene; 70 km landeinwärts werden Höhen von bis zu 1 850 m in der Crocker Range erreicht. B. hat äquatoriales Regenklima; rd. 90 % sind mit trop. Regenwald bedeckt.
Bevölkerung: Es besteht für die Bev. (rd. 69 % Malaien, 18 % Chinesen, 5 % Iban u. a. Ureinwohner; der Rest sind Gastarbeiter) weitgehende Steuerfreiheit und ein gut ausgebautes Bildungs- und Gesundheitswesen. Der Islam ist Staatsreligion.
Wirtschaft, Verkehr: Grundlage der Wirtschaft und Haupteinnahmequelle des Landes sind die Erdöl- und Erdgasvorkommen, deren Nutzung (über 90 % der Exporterlöse; Ausfuhr vorwiegend nach Japan) B. zu einem der reichsten Staaten der Erde machen. Von den landwirtsch. Produkten werden Kautschuk und Pfeffer, ferner Holz exportiert. Seit 1973 Tiefseehafen Muara, seit 1974 internat. Flughafen bei Bandar Seri Begawan.
Geschichte: Das im 15. Jh. (nach Islamisierung des Gebietes) entstandene Sultanat B. erreichte im 16. Jh. seine größte Ausdehnung (neben Borneo auch die philippin. Suluinseln und Palawan). Sarawak übertrug der Sultan 1841 dem Briten J. Brooke (seitdem Raja). 1888 wurde B. brit. Protektorat und war 1941-45 durch die Japaner besetzt. 1959 (Abkommen mit Großbritannien) erhielt B. weit reichende innere Selbstverwaltung, am 1. 1. 1984 die Unabhängigkeit.
Literatur:
Marr, B.u. R.: Malaysia, Singapore, B. Kunst- u. Reiseführer mit Landeskunde. Stuttgart u. a. 1991.
Saunders, G.: A history of B. Kuala Lumpur u. a. 1994.
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