Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bruch
I Bruch, 1) Geologie: die Verwerfung.
2) Heraldik: Beizeichen an Wappen.
3) Jägersprache: ein auf erlegtes Wild, den Anschuss und die Fährte gelegter grüner Zweig als Kennzeichen der Inbesitznahme.
4) Mathematik: Verhältnis zw. zwei Zahlen, z. B. 3 : 4 = 3/4. Die Zahl über dem B.-Strich heißt der Zähler, die untere der Nenner, der immer von null verschieden sein muss. Ein echter B. ist kleiner als 1, bei ihm ist der Zähler kleiner als der Nenner (z. B. 3/4 ); umgekehrt beim unechten B. (z. B. 4/3 ); bei den Schein-B. sind Zähler und Nenner gleich (z. B. 4/4 ), bei den Stamm-B. ist der Zähler stets gleich 1 (z. B. 1/5 ). B., deren Zähler und Nenner vertauscht sind, heißen reziprok (z. B. 4/3 und 3/4 ). B. mit gleichem Nenner heißen gleichnamig (z. B. 1/3 , 2/3 , 5/3 ), solche mit ungleichen Nennern ungleichnamig.
5) Medizin: a) (Fraktur) der Knochenbruch; b) (Hernie) der Eingeweidebruch.
6) Mineralogie: das Zerbrechen von Mineralen bei mechan. Einwirkung in B.-Stücke mit unterschiedlich geformten B.-Flächen (mit Ausnahme der ebenen Spaltflächen). Man unterscheidet muscheligen, splittrigen, glatten und erdigen Bruch.
7) Ökologie: mit Bäumen und Gesträuch bestandenes Sumpfland.
8) Werkstoffkunde: Werkstofftrennung infolge Überwindung der Kohäsions- oder Adhäsionskräfte durch Überlastung. Nach der Beanspruchungsart unterscheidet man Gewalt-B. bei einmaliger stat. Beanspruchung und Dauer-B. nach Dauerschwingbeanspruchung. Zu Ersterem gehören der Trenn-B., der senkrecht zur größten Zugspannung entsteht, und der Gleit-B., der in Richtung der größten Schubspannung verläuft. Bei zähen Werkstoffen sind meist beide B.-Anteile vorhanden (Misch-B., Verformungs-B.), wobei dem B. eine plastische Verformung vorangeht. (Bruchmechanik)
II Brụch,
1) Max, Komponist und Dirigent, * Köln 6. 1. 1838, ✝ Berlin 2. 10. 1920; komponierte u. a. von der Schule F. Mendelssohn Bartholdys ausgehende, formal abgerundete Chor- und Orchesterwerke; bes. sein Violinkonzert g-Moll (1868) wird noch heute viel gespielt.
2) Walter, Fernsehpionier, * Neustadt an der Weinstraße 2. 3. 1908, ✝ Hannover 5. 5. 1990; langjähriger Leiter der Grundlagenentwicklung von AEG-Telefunken, entwickelte u. a. das Farbfernsehsystem PAL.
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