Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bromberg
Brọmberg(poln. Bydgoszcz), Stadt in Polen, nahe der Mündung der Brahe in die Weichsel, Sitz des Woiwoden der Wwschaft Kujawien-Pommern, 386 100 Ew.; Hochschulen, wiss. Institute; Museen, Bibliotheken, Theater, Philharmonie; elektrotechn. Ind., Fahrradbau, Lebensmittel-, Schuhind.; 24,7 km langer Bromberger Kanal; Fluss- und Flughafen.- B. erhielt 1346 dt. Stadtrecht und war im 15./16. Jh. wichtiger Handelsplatz, bis es im 17. Jh. verfiel; unter preuß. Herrschaft seit 1772 nahm es einen großen Aufschwung, bes. als Regierungsbezirks-Hptst. (1815-1919). 1919 kam es an Polen. Im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. - Am 3. 9. 1939 kam es in der Stadt, die unmittelbar vor der Einnahme durch die Wehrmacht stand, zu blutigen Ausschreitungen poln. Soldaten und Zivilisten gegen die dt. Bev. (so genannter Bromberger Blutsonntag; etwa 1 100 Tote, später z. T. wesentlich höhere Opferzahlen angegeben). Dt. Sondergerichte verhängten anschließend zahlr. Todesurteile gegen Polen; die nat.-soz. Propaganda nutzte das Ereignis zur Rechtfertigung des dt. Angriffs auf Polen als »Schutzfeldzug«.
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