Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Briand
Briand[bri'ã], Aristide, frz. Politiker, * Nantes 28. 3. 1862, ✝ Paris 7. 3. 1932; urspr. Sozialist (1901-05 Gen.-Sekr. der Frz. Sozialist. Partei), später Mitgl. der Sozialrepublikan. Partei, 1902-32 Abg., war ab 1906 mehrfach Min. und MinPräs. (zuletzt 1925-26 und 1929). Als Min. für Unterricht und Kultur (1906-08) führte er in Frankreich die Trennung von Staat und Kirche durch. Als Außenmin. verband er die Wahrung der frz. Interessen mit der Friedensidee und dem Gedanken der europ. Verständigung (Abschluss des Locarnopaktes, 1925). Zus. mit G. Stresemann erhielt er 1926 den Friedensnobelpreis. B. förderte maßgeblich den »Kriegsächtungspakt« von 1928 (Briand-Kellogg-Pakt). Das von B. verfasste Memorandum (1. 10. 1930) über eine engere Verbindung der europ. Staaten gewann nach dem Zweiten Weltkrieg bei den Bemühungen um eine europ. Einigung eine größere Bedeutung.
Literatur:
Baumont, M.: A. B. Diplomat u. Idealist. Göttingen u. a. 1966.
Siebert, F.: A. B. 1862-1932. Ein Staatsmann zwischen Frankreich u. Europa. Erlenbach-Zürich 1973.
Müller Hofstede, D.: A. B. u. der frz. Sozialismus. Die Frühzeit des Politikers 1883-1906. Münster 1996.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Briand