Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Brechung
Brechung,1) Physik: (Refraktion) allg. jede Änderung der Ausbreitungsrichtung von Wellen beim Übergang aus einem Medium 1 in ein Medium 2, in denen sie versch. Ausbreitungsgeschwindigkeiten c1 und c2 haben. Die B. ist eines der zentralen Phänomene der Optik. Der Winkel zw. einfallendem Strahl (Wellennormale) und Einfallslot heißt Einfallswinkel α1, der Winkel zw. gebrochenem Strahl und Einfallslot B.-Winkel α2. Einfallender Strahl, Einfallslot und gebrochener Strahl liegen in einer Ebene (Einfallsebene). An der Grenzfläche zw. isotropen Stoffen gilt das snelliussche B.-Gesetz: sin α1/sin α2 = c1/c2 = n2/n1. Beim Übergang von einem optisch dünneren Medium (Medium mit niedrigerer Brechzahl n) in ein optisch dichteres (n1 < n2) tritt eine B. zum Einfallslot hin auf. In anisotropen Stoffen findet man Doppelbrechung. - Wellen versch. Wellenlänge werden versch. stark gebrochen (Dispersion); hierauf beruht z. B. die Zerlegung weißen Lichts in seine Bestandteile bei der B. durch ein Glasprisma. Die B. ist nicht nur ein grundlegendes Phänomen der Optik, sondern auch an allen anderen elektromagnet. Wellen sowie an Schall- und Materiewellen zu beobachten.
2) Sprachwissenschaft: in german. Sprachen ein Lautwandel von Vokalen vor bestimmten Konsonanten, z. B. werden im Gotischen i und u vor r, h oder hv zu aí [ɛ] und aú [ɔ], z. B. gotisch »wairpan« (»werfen«).
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