Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Braun
Braun,1) Egidius, Sportfunktionär, * Stolberg-Breinig (NRW) 27. 2. 1925; 1977-92 DFB-Schatzmeister, seitdem DFB-Präs. und UEFA-Vizepräsident.
2) Felix, österr. Schriftsteller, * Wien 4. 11. 1885, ✝ Klosterneuburg 29. 11. 1973; schrieb Lyrik, Romane (»Agnes Altkirchner«, 1927; 1957 u. d. T. »Herbst des Reiches«), Erzählungen, Dramen, Essays.
3) Harald, Filmregisseur, * Berlin 26. 4. 1901, ✝ Xanten 24. 9. 1960; beteiligt am Aufbau der dt. Filmwirtschaft nach 1945; drehte u. a. die Filme »Träumerei« (1943), »Königliche Hoheit« (1953).
4) Karl, kath. Theologe, * Kempten 13. 12. 1930; Studium in Rom (Gregoriana), 1958 zum Priester, 1984 zum Bischof geweiht; 1984-95 Bischof von Eichstätt; seit 1995 Erzbischof von Bamberg.
5) Karl Ferdinand, Physiker, * Fulda 6. 6. 1850, ✝ New York 20. 4. 1918; erfand 1897 die braunsche Röhre und führte 1898 den gekoppelten Sender mit geschlossenem Schwingkreis in die Funktechnik ein. Dafür erhielt er 1909 mit G. Marconi den Nobelpreis für Physik.
6) Lily, Schriftstellerin, * Halberstadt 2. 7. 1865, ✝ Berlin 9. 8. 1916; führend in der sozialist. Frauenbewegung; Memoirenschreiberin.
Literatur:
Borkowski, D.: Rebellin gegen Preußen. Das Leben der L. B. Frankfurt am Main 1984.
7) (Praun), Matthias Bernhard, böhm. Bildhauer, * Oetz (Tirol) 25. 2. 1684, ✝ Prag 15. 2. 1738; neben F. M. Brokoff der bedeutendste Vertreter der Barockplastik in Böhmen; schuf u. a. Skulpturengruppen für die Karlsbrücke in Prag (hl. Luitgard, 1719; hl. Ivo, 1711).
8) Otto, Politiker (SPD), * Königsberg (Pr) 28. 1. 1872, ✝ Locarno 15. 12. 1955; 1920-33 MdR; seit März 1920 wiederholt preuß. MinPräs.; im Juli 1932 durch Reichskanzler F. von Papen abgesetzt (Preußen), ging 1933 ins Exil (Schweiz).
9) Volker, Schriftsteller, * Dresden 7. 5. 1939; Mitarbeiter beim Berliner Ensemble und beim Dt. Theater Berlin; an B. Brecht und W. W. Majakowski orientierter Lyriker (»Provokationen für mich«, 1965; »Wir und nicht sie«, 1970) und Dramatiker (»Die Kipper«, UA 1972; »Tinka«, UA 1977; »Transit Europa«, 1987; »Die Übergangsgesellschaft«, 1987; »Böhmen am Meer«, 1992). In vielen Werken gestaltete er Widersprüche der Gesellschaft der DDR (so im »Hinze-Kunze-Roman«, 1985). - Weitere Werke: Das ungezwungene Leben Kasts (1972); Verheerende Folgen mangelnden Anscheins innerbetriebl. Demokratie (1988, Schriften); Bodenloser Satz (1990); Die vier Werkzeugmacher (1996).
Literatur:
Jacquemoth, J.: Politik u. Poesie. Untersuchungen zur Lyrik V. B.s. Berlin 31991.
Grauert, W.: Ästhet. Modernisierung bei V. B. Studien zu Texten aus den achtziger Jahren. Würzburg 1995.
10) Wernher Freiherr von, amerikan. (seit 1955) Physiker und Raketenkonstrukteur dt. Herkunft, * Wirsitz (heute Wyrzysk, Wwschaft Bydgoszcz) 23. 3. 1912, ✝ Alexandria (Va.) 16. 6. 1977; wurde 1937 techn. Direktor an der Heeresversuchsanstalt Peenemünde, wo er die Entwicklung der Fernrakete A-4 (später V 2) leitete; ging 1945 in die USA; 1959-72 leitender Mitarbeiter der NASA (seit 1970 Leiter der Planungsabteilung). B. hatte wesentl. Anteil am Start der künstl. Erdsatelliten, am Apolloprogramm und am Ausbau der Raumfahrt. Er entwickelte u. a. die Jupiter-C- und die Saturn-Raketen; schrieb u. a. »Bemannte Raumfahrt« (dt. 1969).
Literatur:
Stuhlinger, E.u. Ordway, F. I.: W. von B. Aufbruch in den Weltraum. Die Biographie. A. d. Amerikan. Esslingen u. a. 1992.
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