Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Brant
Brạnt,1) Joseph, indian. Name Thayendanega, Häuptling der Mohawk, * 1742, ✝ bei Brantford (Ontario) 24. 11. 1807; erlernte Englisch in einer Missionsschule; kämpfte während des amerikan. Unabhängigkeitskrieges als Offizier aufseiten der Briten, für die er vier der sechs Nationen der Irokesen gewinnen konnte; führte v. a. 1778/79 mit seiner gefürchteten Kriegerschar zahlr. Gefechte im südl. New York und im nördl. Pennsylvania; erhielt später Land für seinen Stamm am Grand River in Ontario, wurde Sprecher aller probrit. Irokesen in Kanada und bemühte sich um die Einführung des Christentums.
2) (Brandt), Sebastian, Dichter und Humanist, * Straßburg 1457 oder 1458, ✝ ebd. 10. 5. 1521; war Dekan an der jurist. Fakultät in Basel, später auch Schreiber in Straßburg. Als volkstüml. Aufklärer nimmt er, unbeirrt von der Reformation, eine Mittlerstelle zw. der mittelalterl. Weltanschauung und dem Humanismus ein. »Das Narrenschiff« (1494) stellt in Holzschnitten und gereimten Texten menschl. Torheiten und Unzulänglichkeiten dar, es gilt als Ausgangspunkt der Narrenliteratur.
Literatur:
Univ.-Bibliotheken Basel u. Freiburg i. Br., Das Narren Schyff. Zum 500-jährigen Jubiläum des Buches von S. B., hg. v. den Ausst.-Kat. Basel 1994.
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