Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bourbon
Bourbon [bur'bɔ̃] (Bourbonen), frz. Herrscherhaus, Zweig der Kapetinger, stammt von einem jüngeren Sohn des Königs Ludwig IX., des Heiligen, ab, der 1272 das Schloss B.-l'Archambault (Dép. Allier) durch Heirat erwarb. Sein Sohn wurde 1327 als Ludwig I. Herzog von B. und Pair; zum Bourbonnais gewannen die B. 1416 das Herzogtum Auvergne, verloren aber beides an die frz. Krone, als der Connétable Karl von B. 1523 zu Kaiser Karl V. überging. Anton von B., von dessen Bruder Ludwig die Nebenlinie Condé abstammt, gelangte durch Heirat 1555 in den Besitz des Königreichs Navarra; sein Sohn bestieg 1589 als Heinrich IV. den frz. Thron. Die Hauptlinie regierte in Frankreich bis 1792 und 1814-30; sie erlosch 1883 mit dem Tode des Grafen von Chambord. Philipp, der Bruder Ludwigs XIV., gründete das jüngere Haus Orléans, aus dem König Ludwig Philipp (1830-48) stammte. Ein Enkel Ludwigs XIV. gelangte 1701 als Philipp V. auf den span. Thron; die span. B. regierten 1701-1808, 1814-68, 1874-1931 und mit Juan Carlos I. erneut seit 1975. Von ihnen zweigten sich zwei italien. Linien ab, die im Königreich Neapel-Sizilien (1735-1861) und im Herzogtum Parma-Piacenza (1748-1802 und 1847-59) regierten.
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