Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Botswana
Botswana Fläche: 581 730 km2
Einwohner: (1995) 1,49 Mio.
Hauptstadt: Gaborone
Verwaltungsgliederung: 11 Distrikte
Amtssprachen: Tswana und Englisch
Nationalfeiertag: 30. 9.
Währung: 1 Pula (P) = 100 Thebe (t)
Zeitzone: MEZ + 1 Std.
(amtl. engl. Republic of B.), Binnenstaat im südl. Afrika, grenzt im W und N an Namibia, im NO an Simbabwe, punktuell auch an Sambia, im SO und S an die Rep. Südafrika.
Staat und Recht: Nach der Verfassung vom 30. 9. 1966 ist B. eine präsidiale Republik. Staatsoberhaupt und Regierungschef ist der Präs. (für fünf Jahre direkt gewählt); er ernennt den Vizepräs. und die Mitgl. des Kabinetts. Die Legislative liegt bei der Nationalversammlung (34 direkt, vier gesondert gewählte Abg.), daneben existiert die Häuptlingskammer (15 Mitgl.) mit beratender Funktion. Wichtigste Parteien: Botswana Democratic Party (BDP), Botswana National Front (BNF).
Landesnatur: B. ist größtenteils eine weite, nach innen fallende Hochebene in 900 bis 1 100 m ü. M. zwischen Sambesi im N und Limpopo/Molopo im Süden. Im SW bestimmen die Sanddünen der Kalahari die Landschaft, im N das Okawangobecken (Binnendelta) mit ausgedehnten Sümpfen, die Salzpfanne des Makarikaribeckens und der Ngamisee. Das trockene subtrop. Klima weist wegen der Binnenlage große tages- und jahreszeitl. Temperaturschwankungen auf. Die geringen Niederschläge fallen in der Regenzeit (Nov.-April), nur der SO-Rand erhält etwa 500 mm/Jahr. Hier liegt auch der eigentl. Lebensraum der Bevölkerung.
Bevölkerung: Sie gehört mehrheitlich zum Bantuvolk der Tswana (vorwiegend nahe der Grenze zur Rep. Südafrika und Simbabwe), ferner zu anderen Bantustämmen sowie zu den Buschleuten und Hottentotten. Etwa 49 % der Bev. sind Anhänger von Naturreligionen, ferner gibt es Protestanten, Anhänger afrikan. christl. Kirchen und Katholiken. Es besteht Schulpflicht (6-jährige Grundschule); die Analphabetenquote liegt unter 29 %; Univ. in Gaborone (gegr. 1982).
Wirtschaft, Verkehr: B. zählt zu den wirtsch. stärkeren Staaten Afrikas. Wichtigster Sektor ist der Bergbau (u. a. Nickel, Kupfer, Kohle), v. a. die Förderung von Diamanten (an 3. Stelle in der Welt; Anteil am Exporterlös des Landes etwa 50 %). Dennoch dient die Landwirtschaft für 66 % der Bev. als Haupterwerbsquelle; traditionell bedeutendster Zweig ist die Rinderzucht (76 % der landwirtsch. Nutzfläche sind Weideland), auch für den Fleischexport. Wichtigste Handelspartner sind die Rep. Südafrika und Großbritannien. - Das Eisenbahnnetz ist 971 km lang, die Strecke von Mafikeng (Rep. Südafrika) nach Bulawayo (Simbabwe) durchquert B.; das Straßennetz ist 18 327 km lang. Mehrere Flughäfen dienen dem Inlandverkehr; internat. Flughafen in Gaborone. Nat. Fluggesellschaft ist die Air Botswana.
Geschichte: B. war als Betschuanaland seit 1885 brit. Schutzgebiet; 1966 wurde es unabhängig. Trotz starker wirtsch. Abhängigkeit von Südafrika war B. einer der Frontstaaten. Nach dem Tod (1980) von Präs. Seretse Khama (1966-80) folgte ihm Quett K. J. Masire im Amt. Er trat im März 1998 zurück. Sein Amtsnachfolger wurde Festus Mogae, bislang Vizepräsident.
Literatur:
R. Hasse B. Entwicklung am Rande der Apartheid, hg. v. u. E. Zeil-Fahlbusch. Hamburg 1989.
B. Vom Land der Betschuanen zum Frontstaat. Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, hg. v. G. Altheimer u. a. Münster 1991.
Hangula, L.: Die Grenzziehungen in den afrikan. Kolonien Englands, Deutschlands u. Portugals im Zeitalter des Imperialismus 1880-1914. Frankfurt am Main u. a. 1991.
Perrings, C.: Sustainable development and poverty alleviation in sub-Saharan Africa. The case of B. Basingstoke u. a. 1996.
Ramsay, J. u. a.: Historical dictionary of B. Lanham, Md., u. a. 31996.
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