Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bosch
Bọsch,1) Carl, Chemiker, Ingenieur und Industrieller, * Köln 27. 8. 1874, ✝ Heidelberg 26. 4. 1940, Neffe von 3); wurde 1919 Vors. des Vorstandes der BASF, 1935 des Aufsichtsrates der I. G.-Farben-Industrie AG; führte die techn. Ausgestaltung der haberschen Ammoniaksynthese (Haber-Bosch-Verfahren) und die chem. Hochdruckverfahren (z. B. Kohlehydrierung, Methanolsynthese) durch, wofür er 1931 mit F. Bergius den Nobelpreis für Chemie erhielt.
2) [bɔs], Hieronymus, eigtl. Jeronimus B. van Aken, niederländ. Maler, * Herzogenbusch um 1450, begraben ebd. 9. 8. 1516; schuf bed. religiöse Bilder. Sie stellen groteske Figuren und spukhafte, in ihrer Bedeutung oft rätselhafte Wesen dar, v. a. Allegorien für Versuchungen, Todsünden und Höllenstrafen. Man hat die rätselhafte Symbolik seiner Bilder mithilfe der zeitgenöss. Literatur zu deuten versucht.
Werke: Heuwagen-Triptychon (Madrid, Prado); Der Garten der Lüste (ebd.); Die Versuchung des hl. Antonius (Lissabon, Museu Nacional de Arte Antiga); Weltgerichts-Triptychon (Wien, Galerie der Akademie der Bildenden Künste).
3) Robert, Industrieller, * Albeck (heute zu Langenau, bei Ulm) 23. 9. 1861, ✝ Stuttgart 12. 3. 1942, Onkel von 1). In der von ihm 1886 gegr. Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik (später Robert Bosch GmbH) wurde u. a. der erste Hochspannungsmagnetzünder für Ottomotoren entwickelt (1902). Sozialpolitisch trat B. durch die Einführung des Achtstundentages (1906) hervor.
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