Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Borneo
Bọrneo (indones. Kalimantan), größte der Großen Sundainseln, Malaiischer Archipel. Von den 754 770 km2 (mit Nebeninseln) gehören zu Indonesien 550 848 km2 (vier Provinzen), zu Malaysia 198 157 km2 (Sabah, Sarawak) und zu Brunei 5 765 km2. - Gebirgiges, von trop. Regenwald (1982/83 verheerende Waldbrände) bedecktes Landesinneres (im Kinabalu 4 101 m hoch). Die langen, wasserreichen Flüsse (Barito, Kapuas) sind meist schiffbar. Weite Teile im SO und W sind nach Brandrodung von Alang-Alang-Grasfluren bedeckt; an den Küsten Mangrovewälder. Die Bev. (rd. 10 Mio.) besteht v. a. aus Altmalaien im Innern (Dayak), aus Jungmalaien an den Küsten und chines. Einwanderern im Westen. - Die Wirtschaft ist noch wenig entwickelt; an den Küsten Kautschuk-, Tabak- und Kokosnusspflanzungen. B. ist reich an Bodenschätzen: Erdölvorkommen im O und NW (Brunei), Gold, Steinkohle, Diamanten. - Die muslim. Malaien ließen sich an der Küste und an den Flussufern nieder, unterwarfen oder verdrängten die eingeborenen Dayak und gründeten Seeräuberstaaten. Seit 1598 setzten sich die Niederländer auf B. fest. Die Briten erwarben 1888 Nordborneo. 1942-45 war B. von den Japanern besetzt. Die niederländ. Teile kamen 1949 an Indonesien, die brit. Gebiete 1963 an Malaysia. Brunei blieb brit. Protektorat (bis Ende 1983); seit 1984 unabhängig.
Literatur:
Bötig, K.u. Scherm, I.: Malaysia, B. Festland, Sarawak, Sabah, Brunei. Kultur u. Geschichte, Landschaften u. Städte, Orts- u. Streckenbeschreibungen. Pforzheim 21992.
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