Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bojaren
Bojaren [russ.], Angehörige des Adels in Osteuropa: 1) im Kiewer Reich freie Gefolgsleute des Fürsten (Druschina). Seit dem 12. Jh. der politisch einflussreiche russ. Landadel, sanken sie in der 2. Hälfte des 16. Jh. auf den Status von Dienstleuten herab und verschmolzen schließlich mit dem Dienstadel; 2) vom 15. bis 18. Jh. in Russland der nichterbliche, jedoch auf bestimmte Familien beschränkte oberste Rang von Adligen im Staatsdienst; waren zu einem Sitz in der B.-Duma (Duma) berechtigt; 3) litauisch Bajorai, der litauische Adel mit einer breiten Schicht des niederen Dienstadels und den Magnaten; 4) bis ins 10. Jh. Bez. für die vornehmen nichtslaw. Ew. Bulgariens; vom 9.-14. Jh. auch Adelstitel; 5) im 13./14. Jh. Angehörige einer Art militär. Dienstadels (boieri) in den Donaufürstentümern, hatten seit dem 15. Jh. Staatsämter am Hof oder im Heer inne und waren vom 17. Jh. an auch in der Verwaltung tätig.
Bojaren [russ.], Angehörige des Adels in Osteuropa: 1) im Kiewer Reich freie Gefolgsleute des Fürsten (Druschina). Seit dem 12. Jh. der politisch einflussreiche russ. Landadel, sanken sie in der 2. Hälfte des 16. Jh. auf den Status von Dienstleuten herab und verschmolzen schließlich mit dem Dienstadel; 2) vom 15. bis 18. Jh. in Russland der nichterbliche, jedoch auf bestimmte Familien beschränkte oberste Rang von Adligen im Staatsdienst; waren zu einem Sitz in der B.-Duma (Duma) berechtigt; 3) litauisch Bajorai, der litauische Adel mit einer breiten Schicht des niederen Dienstadels und den Magnaten; 4) bis ins 10. Jh. Bez. für die vornehmen nichtslaw. Ew. Bulgariens; vom 9.-14. Jh. auch Adelstitel; 5) im 13./14. Jh. Angehörige einer Art militär. Dienstadels (boieri) in den Donaufürstentümern, hatten seit dem 15. Jh. Staatsämter am Hof oder im Heer inne und waren vom 17. Jh. an auch in der Verwaltung tätig.