Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bohren
Bohren, 1) Bergbau: Herstellen von Bohrungen u. a. zur Aufnahme von Sprengstoffen, zum Abteufen von Schächten und Strecken im Untertagebergbau, zur Untersuchung von Minerallagerstätten, zur Gewinnung von Erdöl, Erdgas und beim Tunnelbau. Schlagende Bohrverfahren, bei denen ein mit dem Bohrgestänge schwingender Meißel unter langsamer Drehung das Gestein durch Schläge zerstört, sind fast überall dem drehenden Rotary-Bohrverfahren gewichen. Dabei werden mit Hartmetall oder Diamanten besetzte Bohrer von hohlen Schwerstangen gegen die Bohrlochsohle gedrückt; das Bohrgestänge ist im Bohrturm aufgehängt. Um die Bewegung des schweren Bohrgestänges zu vermeiden, werden folgende Methoden angewandt: 1) Schmelz-B.: Aus den Düsen eines drehbaren Schneidbrenners treten heiße brennende Gase aus; bei 2 300 ºC wird das Gestein zertrümmert, Erze werden geschmolzen; 2) Turbinen-B.: Der Bohrmeißel (bis 600 U/min) wird durch eine Wasserturbine am unteren Ende des Bohrgestänges angetrieben; 3) Elektro-B.: Der Bohrer wird von einem Elektromotor über der Bohrlochsohle angetrieben.
2) Fertigungstechnik: Herstellen und Weiterbearbeiten von Löchern vorwiegend runden Querschnitts mit der Stirnseite eines meist zweischneidigen, spanabhebenden Werkzeugs. Dabei führt i. Allg. das Werkzeug die Schnitt- und Vorschubbewegung aus. Art und Form der Bohrer hängen ab vom Werkstoff sowie von Querschnitt und Art des zu bohrenden Lochs. Beim Voll-B. wird der ganze Werkstoff im Loch zerspant, beim Kern-B. (für Löcher mit großem Querschnitt) nur ein Hohlzylinder, der Kern wird dann herausgebrochen. Die Bohrer bestehen aus Stahl, sie haben für besondere Zwecke (z. B. Feinst-B.) mit Hartmetall oder Diamanten besetzte Schneiden. Gebräuchl. Bohrer sind: Schnecken-, Schlangen-, Zentrumbohrer (bes. für Holz und Kunststoffe), Wendel-(Spiral-), Lippen-, Zentrier-, Spitz-, Kernbohrer für Metalle. Bohrungen mit einem Länge-Durchmesser-Verhältnis von mehr als 5 : 1 bezeichnet man als Tiefbohrungen.
Der Schaft des Bohrers wird in ein Bohrfutter (Spannfutter) eingespannt. Man unterscheidet handgetriebene Bohrgeräte (Bohrknarre, Bohrwinde, Drillbohrer) und Bohrmaschinen (Handbohrmaschinen, z. B. Schlagbohrmaschinen, Tisch-, Säulen-, Ständerbohrmaschinen, für große Werkstücke Schwenkbohrmaschinen, Horizontalbohrwerke oder Waagerechtbohr- und Fräswerke sowie Universalbohrmaschinen). Für die Massenfertigung werden mehrspindelige Bohrmaschinen eingesetzt. Bohrautomaten führen die auf einem Rundtisch aufgespannten Werkstücke selbsttätig von einer Bohrspindel zur anderen; nach dem Weiterrücken wird an sämtl. Spindeln zugleich selbsttätig gebohrt. Man unterscheidet die Arbeitsverfahren B., Auf-B. (Aus-B.), Senken, Fein-B. und Reiben. Spezialverfahren zur Erzeugung sehr feiner Bohrungen sind das Elektronenstrahlbohren sowie das Laserstrahl- und das Ultraschallbohren.
3) Zahnheilkunde: das Ausbohren und Schleifen der Zähne mit zahnärztl. Bohrmaschinen, bei denen der Bohrer mit Elektromotor angetrieben wird. Die druckluftgetriebene Dentalturbine (Airotor) mit Drehzahlen bis zu 400 000 U/min arbeitet vibrationsarm.
Bohren, 1) Bergbau: Herstellen von Bohrungen u. a. zur Aufnahme von Sprengstoffen, zum Abteufen von Schächten und Strecken im Untertagebergbau, zur Untersuchung von Minerallagerstätten, zur Gewinnung von Erdöl, Erdgas und beim Tunnelbau. Schlagende Bohrverfahren, bei denen ein mit dem Bohrgestänge schwingender Meißel unter langsamer Drehung das Gestein durch Schläge zerstört, sind fast überall dem drehenden Rotary-Bohrverfahren gewichen. Dabei werden mit Hartmetall oder Diamanten besetzte Bohrer von hohlen Schwerstangen gegen die Bohrlochsohle gedrückt; das Bohrgestänge ist im Bohrturm aufgehängt. Um die Bewegung des schweren Bohrgestänges zu vermeiden, werden folgende Methoden angewandt: 1) Schmelz-B.: Aus den Düsen eines drehbaren Schneidbrenners treten heiße brennende Gase aus; bei 2 300 ºC wird das Gestein zertrümmert, Erze werden geschmolzen; 2) Turbinen-B.: Der Bohrmeißel (bis 600 U/min) wird durch eine Wasserturbine am unteren Ende des Bohrgestänges angetrieben; 3) Elektro-B.: Der Bohrer wird von einem Elektromotor über der Bohrlochsohle angetrieben.
2) Fertigungstechnik: Herstellen und Weiterbearbeiten von Löchern vorwiegend runden Querschnitts mit der Stirnseite eines meist zweischneidigen, spanabhebenden Werkzeugs. Dabei führt i. Allg. das Werkzeug die Schnitt- und Vorschubbewegung aus. Art und Form der Bohrer hängen ab vom Werkstoff sowie von Querschnitt und Art des zu bohrenden Lochs. Beim Voll-B. wird der ganze Werkstoff im Loch zerspant, beim Kern-B. (für Löcher mit großem Querschnitt) nur ein Hohlzylinder, der Kern wird dann herausgebrochen. Die Bohrer bestehen aus Stahl, sie haben für besondere Zwecke (z. B. Feinst-B.) mit Hartmetall oder Diamanten besetzte Schneiden. Gebräuchl. Bohrer sind: Schnecken-, Schlangen-, Zentrumbohrer (bes. für Holz und Kunststoffe), Wendel-(Spiral-), Lippen-, Zentrier-, Spitz-, Kernbohrer für Metalle. Bohrungen mit einem Länge-Durchmesser-Verhältnis von mehr als 5 : 1 bezeichnet man als Tiefbohrungen.
Der Schaft des Bohrers wird in ein Bohrfutter (Spannfutter) eingespannt. Man unterscheidet handgetriebene Bohrgeräte (Bohrknarre, Bohrwinde, Drillbohrer) und Bohrmaschinen (Handbohrmaschinen, z. B. Schlagbohrmaschinen, Tisch-, Säulen-, Ständerbohrmaschinen, für große Werkstücke Schwenkbohrmaschinen, Horizontalbohrwerke oder Waagerechtbohr- und Fräswerke sowie Universalbohrmaschinen). Für die Massenfertigung werden mehrspindelige Bohrmaschinen eingesetzt. Bohrautomaten führen die auf einem Rundtisch aufgespannten Werkstücke selbsttätig von einer Bohrspindel zur anderen; nach dem Weiterrücken wird an sämtl. Spindeln zugleich selbsttätig gebohrt. Man unterscheidet die Arbeitsverfahren B., Auf-B. (Aus-B.), Senken, Fein-B. und Reiben. Spezialverfahren zur Erzeugung sehr feiner Bohrungen sind das Elektronenstrahlbohren sowie das Laserstrahl- und das Ultraschallbohren.
3) Zahnheilkunde: das Ausbohren und Schleifen der Zähne mit zahnärztl. Bohrmaschinen, bei denen der Bohrer mit Elektromotor angetrieben wird. Die druckluftgetriebene Dentalturbine (Airotor) mit Drehzahlen bis zu 400 000 U/min arbeitet vibrationsarm.