Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bodensee
Bodensee[nach der karoling. Pfalz Bodman], 571,5 km2 (nach Neuvermessung 1994) großer Alpenvorlandsee am Ausgang des Alpenrheintales (»Schwäbisches Meer«), größte Tiefe 254 m; Anrainerstaaten sind Dtl. (305 km2 Seeanteil), Österreich (60 km2) und die Schweiz (173 km2). Die Uferlänge beträgt 273 km. Die Seespiegelhöhe liegt bei 395 m ü. M. Das Hauptbecken, der Obersee, ist 63,5 km lang und bis zu 14 km breit. Der westl. B. ist in den Überlinger See mit der Insel Mainau im N und in den Untersee (mit Gnadensee und Zeller See) mit der Insel Reichenau im S geteilt. Ober- und Untersee werden vom Rhein durchflossen. Große Bedeutung hat der B. für die Wasserversorgung des Hinterlandes (St. Gallen, Großraum Stuttgart). Das milde Klima begünstigt den Frühgemüse- und Obstbau, der den Weinbau zurückgedrängt hat. Der See ist sehr fischreich. Wichtigster Wirtschaftsfaktor ist der Fremdenverkehr; größte Städte sind Konstanz, Lindau, Friedrichshafen, Bregenz und Radolfzell. - Der B. liegt in einer alten Kulturlandschaft; in seinem Umkreis lassen sich mittelsteinzeitl. Siedlungsspuren nachweisen. Die »Pfahlbauten« gehören überwiegend in die Jungsteinzeit bzw. frühe Bronzezeit.
Literatur:
Braun, E.u. Schärpf, K.: Internationale B.-Tiefenvermessung 1990. Stuttgart 1994.
Thorbecke, F.: B. Im Wandel der Zeit. Ein Portrait in Luftbildern aus 70 Jahren. Konstanz 1994.
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