Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bodenpolitik
Bodenpolitik,die Gesamtheit der Maßnahmen und Bestrebungen, die auf die optimale Verwendung und Verteilung des in einer Volkswirtschaft vorhandenen Bodens zielen. Als originärer Produktionsfaktor umfasst der Boden in der Volkswirtschaftslehre die Erdoberfläche als Produktionsgrundlage für Land- und Forstwirtschaft (Anbauboden) und als Standort (u. a. für Unternehmen, Infrastruktur, Wohn- und Erholungszwecke), die Bodenschätze als standortgebundene Rohstoffe sowie die natürl. Energiequellen (Abbauboden). Der Boden unterscheidet sich von anderen Faktoren v. a. durch seine Unbeweglichkeit und seine grundsätzl. Unvermehrbarkeit (trotz Neulandgewinnung oder -erschließung).
Träger der B. sind v. a. Gebietskörperschaften. Der Gegenstand der B. ist weniger die gesamte Bodenfläche einer Volkswirtschaft (Rohboden), es sind vielmehr v. a. die Bodenflächen, die nach Maßgabe der Bauleitplanung und durch Erschließungsmaßnahmen in Bauboden (Bauland) überführt werden. Diese »Produktion« von Bauland wird von den Gemeinden finanziert und durchgeführt, und zwar unter Beachtung des Flächennutzungsplans der übergeordneten Raumordnung und Landesplanung.
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