Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Blutdruck
Blutdruck,der durch die Tätigkeit des Herzens erzeugte Druck des strömenden Blutes im Blutgefäßsystem. Der B. ist in den herznahen großen Schlagadern am größten. Mit dem Umlauf des Blutes sinkt er und ist beim Einmünden der großen Venen in das Herz etwa gleich null. Die Höhe des B. ist abhängig von der Leistungsfähigkeit des Herzens, von Weite und Elastizität (Tonus) der Blutgefäße und von der inneren Reibung (Viskosität) des Blutes. Die Regulation des B. erfolgt durch B.-Zentren im Zwischenhirn, verlängerten Mark und Rückenmark. Die B.-Messung gilt als wichtigste Maßnahme zur Beurteilung der Kreislauffunktion. Zur Messung des arteriellen B. wird eine zunächst leere Gummimanschette, die mit einem Manometer verbunden ist, um den Oberarm gelegt. Die Manschette wird so lange aufgepumpt, bis der Blutstrom in der Armschlagader völlig abgedrosselt und der Pulsschlag nicht mehr zu tasten ist. Wird der Manschettendruck wieder vermindert, kann man durch ein im Bereich der Ellenbeuge aufgesetztes Stethoskop das Geräusch des wieder in die Armarterie einfließenden Blutes hören. Der dabei abgelesene Manometerwert zeigt den Spitzendruck (systol. B.; z. B. 120 mm Quecksilbersäule [Hg]) an. Verschwindet bei weiterer Reduzierung des Manschettendrucks das pulssynchrone Geräusch, so kann der Taldruck (diastol. B.; z. B. 80 mm Quecksilbersäule) abgelesen werden. Elektron. B.-Messapparate nehmen über ein Mikrofon in der Manschette die Pulsgeräusche auf und ermöglichen eine einfache Ablesung oder die automat. Registrierung. Gemessen wird der B. seit langem in mm Hg (Riva-Rocci), seit dem 1. 1. 1978 gelten als neue Druckeinheiten das Pascal (Pa) und das Bar (bar), jedoch ist die alte Maßeinheit weiterhin zulässig; Umrechnung: 1 mm Quecksilbersäule ≙ 133,322 Pa. Die Angabe des B. gibt den systol. und diastol. Wert als Verhältniszahl wieder (z. B. 120/80 mm Hg). Der B. steigt mit zunehmendem Alter im Durchschnitt an. Auch beim Gesunden kann der B. schwanken, er steigt bei phys. und psych. Belastungen an und fällt im Schlaf leicht ab. Krankhaft sind dauernd erhöhte Werte (Hochdruckkrankheit) und dauernd erniedrigte Werte (Hypotonie).
▣ Literatur:
Faulhaber, H.-D.: Hoher B. Frankfurt am Main u. a. 1994.
Blutdruck,der durch die Tätigkeit des Herzens erzeugte Druck des strömenden Blutes im Blutgefäßsystem. Der B. ist in den herznahen großen Schlagadern am größten. Mit dem Umlauf des Blutes sinkt er und ist beim Einmünden der großen Venen in das Herz etwa gleich null. Die Höhe des B. ist abhängig von der Leistungsfähigkeit des Herzens, von Weite und Elastizität (Tonus) der Blutgefäße und von der inneren Reibung (Viskosität) des Blutes. Die Regulation des B. erfolgt durch B.-Zentren im Zwischenhirn, verlängerten Mark und Rückenmark. Die B.-Messung gilt als wichtigste Maßnahme zur Beurteilung der Kreislauffunktion. Zur Messung des arteriellen B. wird eine zunächst leere Gummimanschette, die mit einem Manometer verbunden ist, um den Oberarm gelegt. Die Manschette wird so lange aufgepumpt, bis der Blutstrom in der Armschlagader völlig abgedrosselt und der Pulsschlag nicht mehr zu tasten ist. Wird der Manschettendruck wieder vermindert, kann man durch ein im Bereich der Ellenbeuge aufgesetztes Stethoskop das Geräusch des wieder in die Armarterie einfließenden Blutes hören. Der dabei abgelesene Manometerwert zeigt den Spitzendruck (systol. B.; z. B. 120 mm Quecksilbersäule [Hg]) an. Verschwindet bei weiterer Reduzierung des Manschettendrucks das pulssynchrone Geräusch, so kann der Taldruck (diastol. B.; z. B. 80 mm Quecksilbersäule) abgelesen werden. Elektron. B.-Messapparate nehmen über ein Mikrofon in der Manschette die Pulsgeräusche auf und ermöglichen eine einfache Ablesung oder die automat. Registrierung. Gemessen wird der B. seit langem in mm Hg (Riva-Rocci), seit dem 1. 1. 1978 gelten als neue Druckeinheiten das Pascal (Pa) und das Bar (bar), jedoch ist die alte Maßeinheit weiterhin zulässig; Umrechnung: 1 mm Quecksilbersäule ≙ 133,322 Pa. Die Angabe des B. gibt den systol. und diastol. Wert als Verhältniszahl wieder (z. B. 120/80 mm Hg). Der B. steigt mit zunehmendem Alter im Durchschnitt an. Auch beim Gesunden kann der B. schwanken, er steigt bei phys. und psych. Belastungen an und fällt im Schlaf leicht ab. Krankhaft sind dauernd erhöhte Werte (Hochdruckkrankheit) und dauernd erniedrigte Werte (Hypotonie).
▣ Literatur:
Faulhaber, H.-D.: Hoher B. Frankfurt am Main u. a. 1994.