Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bilharziose
Bilharziose [nach dem Tropenarzt T. Bilharz, * 1825, ✝ 1862] die (Schistosomiasis), Gruppe von Wurmerkrankungen, durch versch. Arten der Gattung Schistosoma (früher Bilharzia gen.) hervorgerufen. Die Übertragung erfolgt über einen Wirtswechsel. Die Eier gelangen mit den Ausscheidungen infizierter Personen ins Wasser, und die Larven dringen in bestimmte Süßwasserschnecken ein. Von den Schnecken schwärmen Larven (Zerkarien) aus, die die menschl. Haut (bzw. beim Trinken verseuchten Wassers die Schleimhaut) durchbohren und in den Blutstrom gelangen können. Je nach Erregerart kommt es zum Befall von Harnwegen (Blasen-B.) mit Blasenschmerzen und blutigem Harn (verbreitet im trop. Afrika und Vorderasien) oder Darm (Darm-B.) mit ruhrähnl. Erscheinungen (bes. in Afrika, Asien, Teilen von Südamerika) sowie Leber und Milz mit Leberschrumpfung. Die B. ist nach der Malaria die verbreitetste Tropenkrankheit, von der etwa 300 Mio. Menschen befallen sind. Die Behandlung erfolgt mit dem Wurmmittel Praziquantel. Bester Schutz ist die Vermeidung jegl. Hautkontaktes mit Binnengewässern in Verbreitungsgebieten.
Literatur:
W. Lang. Tropenmedizin in Klinik u. Praxis, hg. v. Stuttgart u. a. 1993.
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