Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bildtelegrafie
Bildtelegrafie,Festbildübertragung von Halbtonbildern mit beliebigen (analogen) Grauwerten (z. B. Fotografien). Die B. ähnelt im Verfahren dem Fernsehen. Im Sender beleuchtet ein Lichtstrahl punktförmig das auf eine Trommel gespannte Original. Drehung und Vorschub der Trommel bewirken eine zeilenweise Abtastung. Das durch unterschiedl. Grauwerte der Bildpunkte reflektierte Licht (Lesestrahl) liefert über ein lichtempfindl. Element (Photozelle, Photodiode) ein übertragbares elektr. Signal. Im Empfänger wird damit über eine steuerbare Lichtquelle (Kerr-Zelle) die Intensität des Schreibstrahls gesteuert. Auf einer mit lichtempfindl. Papier bespannten Trommel mit zur Sendetrommel synchroner Bewegung (Drehung und Vorschub) entsteht eine Reproduktion des Originals, das amplitudenmoduliert über störungsarme Fernsprechkanäle oder frequenzmoduliert über Funkwege (Funkbild, Bildfunk) übertragen wird. Die Übertragungsdauer je nach Bildgröße und Bildgüte ist mehrere Minuten je Bild. Die getrennte Übertragung von Farbauszügen in den drei Grundfarben Blau, Gelb und Rot ermöglicht die Reproduktion von Farbbildern.
Anwendungsgebiete der B. sind u. a. die Nachrichtendienste der Zeitungen (Pressefoto), der Polizei (Fahndungsbilder) und des Wetterdienstes (Wolkenbilder von Satelliten).
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