Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bihać
Bihać ['biha:tɕ], Stadt in Bosnien und Herzegowina, im nordwestl. Bosnien an der Una, 45 800 Ew.; chem., Textil-, Nahrungsmittel-, Holzindustrie.- Die Burg Bihać wurde 1260 erstmals erwähnt. Unter König Béla IV. (1235-70) freie Stadt und später Residenz der ungarisch-kroat. Könige, 1592-1878 unter türk. Herrschaft. Im Zweiten Weltkrieg ein Zentrum des (serbisch dominierten) Partisanenwiderstandes und zeitweilig unabhängige Region unter dem muslim. Milizenführer H. Miljković; Nov. 1942 durch Tito Gründung des AVNOJ in B. - Stadt und Umgebung von B. (80 km2; muslim. Enklave) wurden im Krieg (1991-95) von bosn. und kroat. Serben eingeschlossen (Mai 1993 zur UN-Schutzzone erklärt) und Anfang August 1995 von Reg.-Truppen eingenommen. Im N-Teil der Region B. (Casinska Krajina; 1991 etwa 240 000 Ew., 1995 etwa 200 000, inzwischen 90 % Muslime [Bosniaken], starke Ein- und Abwanderung von Flüchtlingen) bestand von Ende Sept. 1993 bis Mitte/Ende Aug. 1994 eine »Autonome Region W-Bosnien« (»Präs.« Fikret Abdić [* 1929 ], Zentrum: Velika Kladuša; Separatfrieden mit Serben und Kroaten im Okt. 1993). - Nach dem Abkommen von Dayton (1995) wurde B. Zentrum des Unsko-Sanski-Kantons der bosniakisch-kroat. Föderation.
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