Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bienengift
Bienengift,Sekret aus den Giftdrüsen der weibl. Honigbiene (Apis mellifica), das beim Stechen in die Wunde entleert wird. Das B. ist hochwirksam; bereits 0,5 μl des Giftes führen zu den bekannten Symptomen: ein etwa fünf Minuten andauernder Schmerz, Schwellung und Jucken nach einigen Stunden. Der Hauptbestandteil Melittin verursacht den starken Schmerz, der vermutlich durch vom Membranpotenzial abhängige Wechselwirkungen mit der Membran entsteht, während die Schwellung auf die Wirkung der Phospholipasen und der Hyaluronidase zurückgeführt wird (lytische Zerstörung der Zellen und Bildung von Ödemen). Das B. zeigt eine von den Giften anderer Hautflügler (Hymenoptera) stark abweichende Zusammensetzung; Melittin kommt offensichtlich nur im Gift der Honigbienen (Gattung Apis) vor. - B. wird seit dem Altertum v. a. zur Reizkörpertherapie gegen Muskelrheumatismus, Neuralgien und Gelenkbeschwerden angewendet; die Wirkung beruht vermutlich auf der Anregung von Hypophyse und Nebennierenrinde (ACTH- bzw. Cortison-Ausschüttung).
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