Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Biber
I Biber,Heinrich Ignaz Franz, eigtl. H. I. F. von Bibern, österr. Komponist und Violinist, * Wartenberg (Böhmen) 12. 8. 1644, ✝ Salzburg 3. 5. 1704; erweiterte in seinen zahlr. Violinsonaten (u. a. 16 sog. »Mysterien-Sonaten«, um 1675) die Kunst des Geigenspiels durch die Einführung der virtuosen Doppelgrifftechnik; schrieb auch Opern (nur eine erhalten) und Kirchenmusik.
II Biber,
1) (Castoridae) Familie der Nagetiere mit zwei Arten in Eurasien, Nordamerika, Neufundland und in Kalifornien; mit rd. 1 m Länge und 30 kg Masse ist der B. das größte europ. Nagetier. In Anpassung an das Wasserleben hat er einen horizontal abgeplatteten, schuppigen Schwanz (»Kelle«) und Schwimmhäute an den Hinterfüßen. Er hat kastanienbraunes Fell und wirft bis zu vier Junge pro Jahr. Die Innenwände der Geil- oder Kastorsäcke zw. After und Geschlechtsteilen sondern das B.-Geil (Castoreum) ab. Die Nahrung besteht aus Rinde und anderen Pflanzenteilen. Der B. baut Burgen, deren Kammern nur durch unter Wasser mündende Gänge zugänglich sind, und Dämme zur Regulierung des Wasserstandes um die Behausung herum. In Dtl. ist der B. vom Aussterben bedroht und steht unter Naturschutz.
2) Textiltechnik: kräftiges Baumwollgewebe in Köperbindung, beiderseitig stark geraut (bes. für Bettwäsche).
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