Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bernhard
I Bẹrnhard,Herrscher:
Niederlande:
1) B., Prinz der Niederlande, * Jena 29. 6. 1911; aus dem Haus Lippe-Biesterfeld, seit 1937
mit Juliana (1948-80 Königin der Niederlande).
Sachsen-Weimar:
2) B., Herzog, Feldherr des Dreißigjährigen Krieges, * Weimar 16. 8. 1604, ✝ Neuenburg (Baden) 18. 7. 1639; zeichnete sich unter Gustav II. Adolf aus; erhielt 1633 das Herzogtum Franken (die Bistümer Würzburg und Bamberg) als schwed. Lehen und den Oberbefehl über das schwed. Heer in Süd-Dtl., erlitt aber eine schwere Niederlage bei Nördlingen (6. 9. 1634) und verlor sein Herzogtum. 1635 trat B. in frz. Dienste mit der Anwartschaft auf das Elsass. Er kämpfte erfolgreich in Lothringen gegen die Kaiserlichen und eroberte 1638 Breisach.
II Bẹrnhard,
1) Christoph, Komponist, * Kolberg (heute Kołobrzeg, Wwschaft Koszalin) 1. 1. 1628, ✝ Dresden 14. 11. 1692; war 1664-74 Kantor an der Jacobikirche in Hamburg, später Kapellmeister in Dresden, schrieb geistl. Konzerte, Kantaten und Motetten sowie eine Kompositionslehre; einer der bedeutendsten Vertreter norddt.-prot. Musiktradition.
2) Thomas, österr. Schriftsteller, * Heerlen (bei Maastricht) 9. 2. 1931, ✝ Gmunden 12. 2. 1989; stellt den Menschen als unter dem Gesetz von Krankheit und Tod stehend dar; düster-melanchol. Lyrik (»Gesammelte Gedichte«, 1991), eigenwillige Prosa (u. a. »Frost«, R., 1963), z. T. autobiografisch (»Die Ursache«, R., 1975; »Der Keller«, R., 1976), z. T. zeitkritisch (»Wittgensteins Neffe«, R., 1982; »Holzfällen. Eine Erregung«, R., 1984; »Auslöschung. Ein Zerfall«, R., 1986); auch tragikom., provokante Dramen (u. a. »Vor dem Ruhestand«, 1979; »Der Theatermacher«, 1984; »Heldenplatz«, 1988); seine Bühnenrollen schrieb er häufig für B. Minetti. B. erhielt u. a. 1970 den Georg-Büchner-Preis.
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