Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Berlin
I Berlin,Hauptstadt Deutschlands, Sitz des Bundespräs., 891 km2, 1998 3,407 Mio. Ew., 3 407 Ew./km2; bildet das Bundesland B., in 23 Bezirke unterteilt (sollen nach Verabschiedung der Bezirksreform 2001 auf 12 verringert werden).Lage: B. liegt mit seinem Stadtkern 36 m ü. M. in einer Verengung des eiszeitl. Warschau-Berliner Urstromtals, das hier von der Spree benutzt wird. Mitten im Stadtgebiet teilt sich die Spree, die in Spandau in die Havel mündet, in mehrere Arme; zw. dem Großen Müggelsee im SO und den Havelseen im W finden sich weitere Wasserstraßen (Teltow-, Landwehr-, B.-Spandauer Kanal u. a.). Die Hochflächen des Barnim im NO und des Teltow im S (rd. 60 m ü. M.) sind von Talungen mit schmalen Seen (Grunewaldseen) und Teichen durchzogen. Die Umgebung ist reich an Wäldern, bes. Kiefernwäldern: im W die des Havelseengebiets mit Grunewald (Schäferberg 103 m, Havelberg 97 m), Spandauer und Tegeler Forst, im O die um den Müggelsee (Müggelberge 115 m). Der Trümmerschuttberg am Teufelssee ist mit 120 m der höchste Punkt der Stadt.Gliederung: Baulich und funktional lässt sich B. in drei Zonen gliedern: City, wilhelmin. Großstadtgürtel und Außenstadt. Die City, heute zum größten Teil der Bez. Mitte, umfasst das Gebiet der Stadtkerne Alt-B. und Alt-Cölln sowie die bis zur Mitte des 19. Jh. erbauten Vorstädte, bis zum Zweiten Weltkrieg Standort der wichtigsten zentralen Einrichtungen. Als Folge der Teilung 1945-90 entstanden neue Zentren um den Bahnhof Zoo und den Kurfürstendamm im ehem. B. (West) und um den Alexanderplatz im ehem. B. (Ost). Charakteristisch für den wilhelmin. Großstadtgürtel war die enge Mischung von Wohn- und Gewerbefunktion (Hinterhof- bzw. Flügelhausbetriebe, Kleingewerbe; bes. typisch in Kreuzberg und Wedding). Einen deutl. Kontrast boten die westl. Stadtteile Charlottenburg und Wilmersdorf als Wohngebiete des wohlhabenden Bürgertums. In der Außenstadt dominiert die lockere Bebauung. Die einzelnen Siedlungskerne lassen meist noch deutlich die alten Dorfanlagen erkennen. Hier entstanden aber auch, v. a. seit den 1920er-Jahren, neue Wohnsiedlungen. Zu den Naherholungsgebieten zählen v. a. die ausgedehnten Kiefernwaldgebiete der Stadtforste Grunewald, Spandau, Köpenick und Friedrichshagen sowie die Seen mit günstigen Wassersportmöglichkeiten wie Wannsee, Tegeler See, Großer Müggelsee, Langer See. In der Außenstadt liegen die wichtigsten Ind.betriebe, die sich z. T. zu eigenen Stadtteilen entwickelten, wie Borsigwalde oder Siemensstadt.Bauwerke: Der weitaus größere Teil der histor. Bausubstanz befindet sich im Ostteil der Stadt, wo die Wiederherstellung der bedeutendsten Bauten nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs noch nicht abgeschlossen ist. Die ältesten kirchl. Bauwerke B.s sind die ehem. Franziskanerklosterkirche (um 1300; Ruine), die Nikolaikirche (1230-1470) und die Marienkirche (13./15. Jh.). Spuren der Renaissance sind in B. selten (Ribbeck-Haus neben dem Neuen Marstall, 1624; Jagdschloss Grunewald, 1542, 1593 erweitert, um 1770 ausgebaut; Zitadelle Spandau, 1560-1594). Die Barockzeit prägte das Stadtbild wesentlich: Schloss Charlottenburg (begonnen 1695), Zeughaus (1695-1706, Reliefs und Schlusssteine von Schlüter; heute Dt. Histor. Museum) und das Schloss (1443-1853, seit 1698 unter Leitung von A. Schlüter), das 1950/51 gesprengt und abgetragen wurde (an seiner Stelle wurden der Marx-Engels-Platz angelegt und das ehem. Staatsratsgebäude, mit einem Barockportal des Schlosses, errichtet). Schlüters Reiterdenkmal des Großen Kurfürsten wurde 1951 vor dem Charlottenburger Schloss aufgestellt. Friedrich d. Gr. ließ durch G. W. v. Knobelsdorff die Hofoper (1741-43; heute Dt. Staatsoper) und das Prinz-Heinrich-Palais (begonnen 1748, seit 1810 Univ.) bauen; daneben ließ er die Alte Bibliothek (1775-80, 1945 ausgebrannt, Außenbau 1967-69 wiederhergestellt) und die Hedwigskathedrale (1747-73; beim Wiederaufbau 1963 stark umgestaltet) errichten. Im Wesentlichen auf eine städtebaul. Planung Knobelsdorffs zurückgehend, bildeten diese Bauten das sog. Forum Fridericianum (heute Lindenforum). Im Klassizismus entstanden die Bauten K. F. Schinkels (u. a. Neue Wache, 1816-18; Altes Museum, 1822-30; Schauspielhaus, 1818-21; Friedrichswerdersche Kirche, 1824-30, restauriert, seit 1987 Schinkel-Museum), das Brandenburger Tor, das Wahrzeichen B.s, sowie Schloss Bellevue (Ende 18. Jh., heute Sitz des Bundespräsidenten). Einheitlichstes Bauensemble ist der Gendarmenmarkt mit Schinkels Schauspielhaus, flankiert von Dt. und Frz. Dom (1701-08, Kuppeltürme 1780-85). C. D. Rauchs Reiterstandbild Friedrichs d. Gr. (1839-51), nach dem Zweiten Weltkrieg im Park von Sanssouci aufgestellt, befindet sich seit 1981 wieder Unter den Linden. Von den Bauten der wilhelmin. Zeit ragen die Siegessäule auf dem Großen Stern im Tiergarten (1869-73) und das Reichstagsgebäude (1884-94, 1933 und 1945 stark zerstört; wieder aufgebaut; 1995 Verhüllung durch Christo; bis 1999 im Umbau durch Sir N. Foster zum Sitz des Bundestags) und der Dom (1894-1904) heraus, bed. auch das Rote Rathaus (1861-69; in rotem Backstein mit Terrakotten); die Turmruine der zerstörten Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wurde in den Kirchenneubau von E. Eiermann 1963 einbezogen. Ein einmaliges Bauensemble ist die Museumsinsel mit Altem Museum (1922-30), Neuem Museum (1843-55, im Wiederaufbau), Alte Nationalgalerie (1866-76), Bode-Museum (1897-1904) und Pergamon-Museum (1909-30).Das 20. Jh. weist eine Vielzahl von Beispielen moderner Architektur auf: Funkturm (H. Straumer, 1924-26), Haus des Rundfunks (H. Poelzig, 1929-31), Shellhaus (E. Fahrenkamp, 1930-32), Olympiastadion (W. March, 1934-36) und wegweisende Wohnsiedlungen, u. a. in Siemensstadt und Britz. 1948 wurde das Sowjet. Ehrenmal in B.-Tiergarten, 1949 das in B.-Treptow errichtet. Als Gedenkstätte für die Hingerichteten in Plötzensee entstand 1961-63 die Kirche Maria Regina Martyrum. Zu den vielen Neubauten nach dem Zweiten Weltkrieg gehören im Westteil der Stadt das von internat. Architekten erbaute Hansaviertel (1955-60), der Wohnblock (1956-58) von Le Corbusier am Olympiastadion, die Kongresshalle (1957; 1980 z. T. eingestürzt, 1986 wieder aufgebaut und 1989 als Haus der Kulturen der Welt eröffnet), die Philharmonie (H. Scharoun, 1963), die Neue Nationalgalerie (L. Mies van der Rohe, 1965-68), die neue Staatsbibliothek zu B.-Preuß. Kulturbesitz (1967-78), das Europa-Center (1963/64 von H. Hentrich und H. Petschnigg), das Internat. Congress Centrum (ICC, 1976-79), das Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung (Entwurf W. Gropius 1964, verändert ausgeführt 1976-79). Neue Großsiedlungen für je 50 000 Ew. sind die Gropiusstadt im SO und das Märkische Viertel im N. Im Rahmen der Internat. Bauausstellung B. (IBA) 1987 wurden weitere Neubebauungen und Sanierungen durchgeführt (südl. Friedrichstadt, Luisenstadt). Im östl. Stadtteil entstanden v. a. seit 1951 neue Wohn- und Einzelbauten, anfangs historisierend, v. a. aber in Großblock- und Großplattenbauweise (Karl-Marx-Allee [ehem. Stalin-Allee], Lückenbebauung Unter den Linden [u. a. Botschaftsgebäude], Wohngebiete Fischerinsel, Leipziger Straße, Rathausstraße). Die Randbebauung des Alexanderplatzes (u. a. Haus des Lehrers, Kongresshalle, Hotel »Stadt B.«) sowie der 365 m hohe Fernsehturm wurden bis auf das Berolinahaus und das Warenhaus nach 1960 fertig gestellt. 1976 wurde der Palast der Republik, früher Sitz der Volkskammer, am Marx-Engels-Platz (heute Schloßplatz) eröffnet; 1984 entstand der neue Friedrichstadt-Palast als modernstes Revuetheater Europas; bis 1987 erfolgte unter Einbeziehung moderner Bauelemente der Wiederaufbau des Nikolaiviertels; 1988-95 wurde in der Oranienburger Straße die Neue Synagoge (1857 ff., 1943 zerstört) als Centrum Judaicum wieder aufgebaut. Mit der neuen Funktion B. als Hauptstadt Dtl.s sind zahlr. Neubauprojekte in Planung und Ausführung, u. a. Neugestaltung der Berliner Stadtmitte im Spreebogen (künftiges Regierungsviertel), auf der Spreeinsel, am Alexander-, Potsdamer, Leipziger und Pariser Platz. - In die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes wurden aufgenommen: Jagdschloss Glienicke (1682-86, spätere Veränderungen) mit dem von P. J. Lenné gestalteten Garten (1860-62, 1986-88 rekonstruiert), die Pfaueninsel sowie der an B. angrenzende, schon zu Potsdam gehörende Sacrower Schlosspark mit der Heilandskirche (1841/42). Institutionen und Veranstaltungen: B. ist seit Anfang 1994 erster Amtssitz des Bundespräsidenten sowie seit 1998 Dienstsitz des Bundespräsidialamtes (Schloss Bellevue), ferner Sitz mehrerer Bundesbehörden (u. a. Bundeskartellamt, Umweltbundesamt, Außenstellen des Bundeskanzleramts und der Bundesministerien, Bundesversicherungsanstalt für Angestellte); Sitz des Bischofs der Ev. Kirche in B.-Brandenburg, eines kath. Erzbischofs sowie des russisch-orth. Bischofs für Dtl. (seit 1992); Humboldt-Univ. (gegr. 1809/10), Freie Univ. (gegr. 1948) und TU (gegr. 1946) sowie zahlr. andere Hochschulen (u. a. zwei Kunsthochschulen, Hochschule für Musik, Hochschule für Schauspielkunst und Staatl. Ballettschule, Europ. Wirtschaftshochschule, neun FH); B.-Brandenburg. Akademie der Wiss., B.-Brandenburg. Akademie der Künste, Dt. Film- und Fernsehakademie; andere wiss. Forschungseinrichtungen, u. a. Max-Planck-Institute für Bildungsforschung, Infektionsbiologie, molekulare Genetik, Kolloid- und Grenzflächenforschung, extraterrest. Physik, Plasmaphysik, Wissenschaftsgesch., Fritz-Haber-Inst. der Max-Planck-Gesellschaft, Hahn-Meitner-Inst. (mit Forschungsreaktor), Heinrich-Hertz-Inst. für Nachrichtentechnik, Dt. Archäolog. Inst., Dt. Inst. für Urbanistik, Dt. Inst. für Wirtschaftsforschung, DIN Dt. Inst. für Normung, Wissenschaftszentrum B. für Sozialforschung, Wissenschaftskolleg. Bibliotheken: Univ.bibliothek der Humboldt-Univ., der TU und Freien Univ., die Bibliothek des Ibero-Amerikan. Inst., die Staatsbibliothek zu Berlin - Preuß. Kulturbesitz (nach Plänen von H. Scharoun, 1978), die Amerika-Gedenkbibliothek, die Zentral- und Landesbibliothek B.; Dt. Oper Berlin, Staatsoper, Kom. Oper, 53 Theater (u. a. Schiller-Theater, Dt. Theater, Schloßpark-Theater, Berliner Ensemble, Maxim-Gorki-Theater, Schaubühne, Theater des Westens), Konzerthaus (im ehem. Schauspielhaus), Kleinkunstbühnen (»Stachelschweine«). Zahlr. Museen: v. a. Staatl. Museen - Preuß. Kulturbesitz, gegenwärtig z. T. noch in der Umstrukturierung (in B.-Mitte: Museumsinsel, Schinkel-Museum, Hamburger Bahnhof-Museum für Gegenwart; in B.-Charlottenburg: Museum für Vor- und Frühgesch., Ägypt. Museum, Galerie der Romantik im Schloss Charlottenburg, Picasso und seine Zeit - die Sammlung Berggruen; in B.-Kreuzberg: Jüd. Museum (von D. Libeskind, 1999 eröffnet); in B.-Dahlem: Museen für Ind. Kunst, für Ostasiat. Kunst, Museum für Völkerkunde, Museum für Volkskunde; in B.-Tiergarten: Kunstgewerbemuseum, Neue Nationalgalerie, neue Gemäldegalerie am Kulturforum (1998 eröffnet); in B.-Köpenick: Kunstgewerbemuseum), Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung, B.-Museum, Berlinische Galerie, seit 1986 im Gropiusbau, Brücke-Museum, Bröhan-Museum (Kunst der Jh.wende), Museumsdorf Düppel, Museum für Verkehr und Technik, Dt. Histor. Museum (Sammlungen im Dt. Histor. Museum und ehem. Museum für Dt. Geschichte im Zeughaus), Berliner Landesmuseum für Kultur und Geschichte (Sammlungen im Märk. Museum und B.-Museum), Internat. Ausstellungs- und Dokumentationszentrum »Topographie des Terrors« (von P. Zumthor, 1997 ff.). Außerdem Kongresshalle, neuer Friedrichstadt-Palast, Ausstellungsgelände am Funkturm (alljährlich Internat. Grüne Woche und Internat. Funkausstellung), Internat. Tourismus-Börse, botan. und zoolog. Gärten, zwei Sternwarten und zwei Planetarien. Sportstätten (Olympiastadion, Olymp. Spiele 1936). Wichtige kulturelle Veranstaltungen sind die Internat. Filmfestspiele, Berliner Festtage, Berliner Festwochen, Berliner Jazztage, Loveparade. - Bedeutendste Hörfunk- und Fernsehstationen sind »Sender Freies Berlin«, »DeutschlandRadio«, n-tv und der türk. Sender TRT-INT.; überregionale Tageszeitungen »Die Welt«, »tageszeitung« und »Neues Dtl.«.Bevölkerung: Groß-B. hatte 1939 4,34 Mio. Ew. und 1943 mit fast 4,5 Mio. seinen maximalen Bev.stand erreicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl wieder auf (1953) 3,39 Mio. Seitdem ging in B. (West) aus den verschiedensten polit. und demograph. Gründen die Bev.zahl zurück (1970: 2,12 Mio., 1987: 1,88 Mio. Ew.). Der hohe Anteil der Ausländer (1985 rd. 250 000, davon rd. 110 000 Türken) verhinderte einen noch stärkeren Bev.schwund. Die Bev. von B. (Ost) hingegen nahm seit 1961 etwas zu (1970: 1,08 Mio., 1987: 1,24 Mio. Ew.). Nach der Vereinigung 1990 hatte B. 3,43 Mio. Ew. (2,16 Mio. Ew. im Westteil, 1,27 Mio. Ew. im Ostteil). - B. gehört kirchlich zur Evang. Kirche in B.-Brandenburg und zum kath. Bistum B. (Erzbistum seit 1994).Wirtschaft: B. ist die größte dt. Ind.stadt und eines der bed. Wirtschaftszentren Europas. Dominierende Ind.zweige sind Elektrotechnik/Elektronik und Gerätebau, Nahrungs- und Genussmittelind., Maschinen- und Fahrzeugbau, gefolgt von chem., pharmazeut., Papierind.; die Textil- und Bekleidungsind. hat an Bedeutung verloren. Im Dienstleistungsbereich hat der öffentl. Sektor ein überdurchschnittl. Gewicht. Weiterhin hat B. auch Bedeutung als Kongress- und Messestadt sowie als tourist. Ziel.Verkehr: B. ist ein wichtiger Verkehrsknoten für den Fern- und Nahverkehr. Durch einen Ring um das Stadtgebiet wird der Eisenbahnverkehr aus allen Richtungen aufgenommen und zu den sechs Fernbahnhöfen Zoo, Hauptbahnhof, Lichtenberg, Schönefeld, Wannsee und Spandau geleitet. Die S-Bahn hat ein Streckennetz von etwa 360 km, die U-Bahn von über 160 km und die Straßenbahn (meist in Ost-B.) 332 km Länge. Internat. Flughäfen in Schönefeld und Tegel sowie Teilnutzung des Flughafens Tempelhof. Durch den Oder-Spree-, Oder-Havel- und Teltowkanal ist B. mit dem europ. Wasserstraßennetz verbunden; Haupthäfen sind West- und Osthafen an der Spree. Ein Autobahnring umgibt das Stadtgebiet.Verfassung: Nach der durch Referendum vom 22. 10. 1995 für die wieder vereinigte Stadt bestätigten neuen Verf. ist B. Hauptstadt des vereinten Dtl. und reguläres Bundesland. Die Legislative liegt beim Abg.haus (mindestens 150 Abg., für 4 Jahre gewählt). Träger der Exekutive ist der Senat (Landesreg.) mit dem Regierenden Bürgermeister an der Spitze und höchstens zehn weiteren Mitgl. (Bürgermeister und Senatoren).
Geschichte: Um die Burgen Köpenick und Spandau entstanden im 12. Jh. Siedlungen, gleichzeitig die auf der Spreeinsel gelegene Fernhandelssiedlung Cölln (erste urkundl. Erwähnung 1237). Zw. 1230 und 1240 gründeten die brandenburg. Markgrafen auf dem rechten Spreeufer die Stadt B. (erste urkundl. Erwähnung 1244). B. und Cölln wuchsen bald zur Doppelstadt (Magdeburger Stadtrecht) zus. (1307 Union; 1432 Vereinigung); seit 1470 ständige Residenzstadt der Kurfürsten von Brandenburg. Nach dem Dreißigjährigen Krieg nahm die Entwicklung einen neuen Aufschwung, u. a. durch die (seit 1685) starke Ansiedlung von Hugenotten und die Funktion als Hptst. des erheblich vergrößerten Brandenburg-Preußen. 1709 wurden (Alt-)B., Cölln und weitere Orte zur Residenzstadt B. mit 56 000 Ew. vereinigt (1800: 172 000 Ew.). 1809/10 Gründung der Univ. Im März 1848 lösten die Straßenkämpfe in B. die Revolution in Preußen aus. Nach 1871 Reichshptst., wurde B. zunehmend von der Ind. geprägt (1880: 1,32 Mio. Ew.). 1918/19 war B. Zentrum der Spartakuskämpfe (Novemberrevolution). 1920 wurde B. mit den umliegenden Städten und Dörfern zur 4-Mio.-Stadt Groß-B. vereinigt. Nach 1933 Ausbau zur NS-Reichshptst.; im Zweiten Weltkrieg wurde B. 1943-45 schwer zerstört (20. 4.-2. 5. 1945 »Schlacht um B.«). Im Mai 1945 in vier Besatzungssektoren eingeteilt und von den vier Siegermächten zunächst gemeinsam regiert, fungierte B. als Sitz des Alliierten Kontrollrats. Im Nov. 1945 gestand die UdSSR den Westalliierten drei Luftkorridore nach West-Dtl. zu. Im Mai 1945 hatte der sowjet. Stadtkommandant einen kommunistisch beherrschten Magistrat unter dem parteilosen Oberbürgermeister A. Werner (1945/46) ernannt; die Wahlen in ganz B. im Okt. 1946 gewann die SPD, der 1947 zum Oberbürgermeister gewählte E. Reuter (SPD) wurde durch sowjet. Einspruch am Amtsantritt (bis Dez. 1948) gehindert; am 16. 6. 1948 zog sich die UdSSR aus der Alliierten Kommandantur für B. zurück. Die Durchführung der Währungsreform in den Westsektoren am 23. 6. 1948 hatte die Berliner Blockade zur Folge, während der B. (West) durch die Luft versorgt wurde. Im Sept. 1948 war B. schließlich politisch in B. (West) und B. (Ost) gespalten. Berlin (West): Gezwungen vom Verhalten der SED und der sowjet. Besatzungsmacht, verlegten Magistrat und Abg.haus ihren Sitz im Sept. 1948 u. a. ins Rathaus Schöneberg im W der Stadt. Unter E. Reuter begann der wirtsch. und kulturelle Wiederaufbau; im Rahmen der Besatzungsvorbehalte entwickelten sich immer engere Beziehungen zur Bundesrep. Dtl., wobei die Westalliierten die Bestimmungen des GG für B. suspendiert hatten und an der Viermächteverantwortung für Groß-B. festhielten. Die Verf. von 1950 wies zwar B. (West) als Land der Bundesrep. Dtl. aus, doch galt diese Bestimmung bis 1990 nur eingeschränkt. Auch das Berlinabkommen von 1971 stellte fest, dass B. (West) »kein konstitutiver Teil« der Bundesrep. Dtl. sei. Die Hoheitsgewalt über B. (West) wurde von den drei Westalliierten ausgeübt: Die Vertreter von B. (West) im Bundestag (nicht von der Bev., sondern vom Abg.haus gewählt) und im Bundesrat hatten kein volles Stimmrecht. Bundesgesetze bedurften zu ihrer Gültigkeit in B. (West) der Zustimmung des Abgeordnetenhauses (Berlinklausel). Außer 1953-55 (CDU-FDP-Koalition unter W. Schreiber) stellte die SPD bis 1981 den Regierenden Bürgermeister: O. Suhr (1955-57), W. Brandt (1957-66), H. Albertz (1966/67), K. Schütz (1967-77), D. Stobbe (1977-81), H.-J. Vogel (Jan.-Juni 1981), seitdem bildete die CDU unter R. von Weizsäcker den Senat (seit 1983 Koalition CDU/FDP), 1984-89 unter E. Diepgen. Die Febr. 1989 gebildete Koalition von SPD und Alternativer Liste (seit 1981 im Abg.haus) unter W. Momper brach Ende Nov. 1990 auseinander.
Berlin (Ost): Im Sept. 1948 wurde F. Ebert (SED) Oberbürgermeister im Ostsektor. Obwohl nicht integraler Bestandteil der 1949 gegründeten DDR, behandelte die DDR-Reg. B. (Ost) widerrechtlich als Hptst. und praktisch wie einen Bez. der DDR (z. B. 1962 trotz entmilitarisiertem Status von Gesamt-B. Einführung der Wehrpflicht, seit 1981 Direktwahl der Ostberliner Abg. für die Volkskammer); dabei blieben alliierte Besatzungsvorbehalte (z. B. Bewegungsfreiheit alliierten Personals in Gesamt-B.) immer unangetastet. Am 17. 6. 1953 war B. (Ost) ein Zentrum des Arbeiteraufstands gegen das SED-Regime. Nachdem das sowjet. Ultimatum von 1958 (Umwandlung von B. [West] in eine freie entmilitarisierte Stadt) eine neue B.-Krise ausgelöst hatte, führte der anhaltende Flüchtlingsstrom aus der DDR am 13. 8. 1961 zum Bau der Berliner Mauer. Seitdem versuchte die SED, verstärkt seit den 70er-Jahren, B. (Ost) zum repräsentativen Machtzentrum auf- und auszubauen. Eine ungeahnte Ausmaße annehmende Fluchtbewegung im Sommer und Herbst 1989 sowie anhaltende Massenproteste, in B. (Ost) zunächst am Rande der Feiern zum 40. Jahrestag der DDR-Gründung, dann als Höhepunkt die Kundgebung am 4. 11. 1989 auf dem Alexanderplatz, führten am 9. 11. 1989 zur Öffnung der Berliner Mauer (am 22. 12. 1989 des Brandenburger Tores) und damit zu einem ungehinderten Zugang nach B. (West). Nach den ersten freien Kommunalwahlen in B. (Ost) am 7. 5. 1990 entwickelte sich unter Oberbürgermeister T. Schwierzina (SPD) eine verstärkte Zusammenarbeit beider Stadtteile auf vielen Gebieten.
Seit 1990: Im Zuge der Vereinigung der beiden dt. Staaten (1. 7. 1990 Aufhebung der Grenzkontrollen; 2. 10. 1990 Suspendierung der alliierten Hoheitsrechte; 3. 10. 1990 feierl. Staatsakt zum Beitritt der DDR zum GG vor dem Reichstagsgebäude) kam es auch zur Wiederherstellung der Einheit B.s; die ersten freien Wahlen in Gesamt-B. seit 1946 am 2. 12. 1990 führten im Jan. 1991 zur Bildung eines CDU-SPD-Senats unter E. Diepgen.
Am 20. 6. 1991 beschloss der Bundestag, den Sitz von Parlament und Reg. nach einer Übergangszeit von Bonn nach B. zu verlegen (Berlin/Bonn-Gesetz). Zum Ausbau von B. als Hauptstadt wurde am 25. 8. 1992 ein Abkommen zw. Bundesreg. sowie den Bundesländern B. und Brandenburg unterzeichnet (Hauptstadtvertrag); er regelt die Zusammenarbeit von Bundesreg. und Berliner Senat bei der städtebaul. Entwicklung von B. und die Kooperation mit Brandenburg. Die geplante Vereinigung der Länder B. und Brandenburg zum Bundesland B.-Brandenburg (Staatsvertrag vom 2. 4. 1995) scheiterte in der Volksabstimmung vom 5. 5. 1996. Am 27. 9. 1996 beschloss auch der Bundesrat, seinen Sitz nach B. zu verlegen.
▣ Literatur:
Haus, W.: Geschichte der Stadt B. Mannheim u. a. 1992.
⃟ Metropolis B.: B. als deutsche Hauptstadt im Vergleich europäischer Hauptstädte 1871-1939, hg. v. G. Brunn u. J. Reulecke Bonn u. a. 1992.
⃟ Hauptstadt B. - wohin mit der Mitte? Histor., städtebaul. u. architekton. Wurzeln des Stadtzentrums, hg. v. H. Engel u. W. Ribbe. Berlin 1993.
⃟ B. auf der Suche nach dem verlorenen Zentrum, bearb. v. H. Bodenschatz u. a. Hamburg 1995.
⃟ Hauptstadtplanung u. Denkmalpflege. Die Standorte für Parlament u. Regierung in B., Beiträge v. P. Lemburg u. a. Berlin 1995.
⃟ Nowel, I.: B.Vom preußischen Zentrum zur neuen Hauptstadt. Architektur, Kunst, Geschichte u. Literatur. Köln 21998.
II Berlin
['bə:lɪn],
1) Irving, eigtl. Israel Baline, amerikan. Komponist, * Temun (Sibirien) 11. 5. 1888, ✝ New York 22. 9. 1989; schrieb u. a. das Musical »Annie get your gun« (1946); zahlr. Songs (u. a. »White Christmas«, 1942) und Filmmusiken.
2) Sir (seit 1957) Isaiah, brit. Philosoph russ. Herkunft, * Riga 6. 6. 1909, ✝ Oxford 5. 11. 1997; trat als Ideenhistoriker hervor (u. a. »Karl Marx«, 1939; »Freiheit. Vier Versuche«, 1969).
Geschichte: Um die Burgen Köpenick und Spandau entstanden im 12. Jh. Siedlungen, gleichzeitig die auf der Spreeinsel gelegene Fernhandelssiedlung Cölln (erste urkundl. Erwähnung 1237). Zw. 1230 und 1240 gründeten die brandenburg. Markgrafen auf dem rechten Spreeufer die Stadt B. (erste urkundl. Erwähnung 1244). B. und Cölln wuchsen bald zur Doppelstadt (Magdeburger Stadtrecht) zus. (1307 Union; 1432 Vereinigung); seit 1470 ständige Residenzstadt der Kurfürsten von Brandenburg. Nach dem Dreißigjährigen Krieg nahm die Entwicklung einen neuen Aufschwung, u. a. durch die (seit 1685) starke Ansiedlung von Hugenotten und die Funktion als Hptst. des erheblich vergrößerten Brandenburg-Preußen. 1709 wurden (Alt-)B., Cölln und weitere Orte zur Residenzstadt B. mit 56 000 Ew. vereinigt (1800: 172 000 Ew.). 1809/10 Gründung der Univ. Im März 1848 lösten die Straßenkämpfe in B. die Revolution in Preußen aus. Nach 1871 Reichshptst., wurde B. zunehmend von der Ind. geprägt (1880: 1,32 Mio. Ew.). 1918/19 war B. Zentrum der Spartakuskämpfe (Novemberrevolution). 1920 wurde B. mit den umliegenden Städten und Dörfern zur 4-Mio.-Stadt Groß-B. vereinigt. Nach 1933 Ausbau zur NS-Reichshptst.; im Zweiten Weltkrieg wurde B. 1943-45 schwer zerstört (20. 4.-2. 5. 1945 »Schlacht um B.«). Im Mai 1945 in vier Besatzungssektoren eingeteilt und von den vier Siegermächten zunächst gemeinsam regiert, fungierte B. als Sitz des Alliierten Kontrollrats. Im Nov. 1945 gestand die UdSSR den Westalliierten drei Luftkorridore nach West-Dtl. zu. Im Mai 1945 hatte der sowjet. Stadtkommandant einen kommunistisch beherrschten Magistrat unter dem parteilosen Oberbürgermeister A. Werner (1945/46) ernannt; die Wahlen in ganz B. im Okt. 1946 gewann die SPD, der 1947 zum Oberbürgermeister gewählte E. Reuter (SPD) wurde durch sowjet. Einspruch am Amtsantritt (bis Dez. 1948) gehindert; am 16. 6. 1948 zog sich die UdSSR aus der Alliierten Kommandantur für B. zurück. Die Durchführung der Währungsreform in den Westsektoren am 23. 6. 1948 hatte die Berliner Blockade zur Folge, während der B. (West) durch die Luft versorgt wurde. Im Sept. 1948 war B. schließlich politisch in B. (West) und B. (Ost) gespalten. Berlin (West): Gezwungen vom Verhalten der SED und der sowjet. Besatzungsmacht, verlegten Magistrat und Abg.haus ihren Sitz im Sept. 1948 u. a. ins Rathaus Schöneberg im W der Stadt. Unter E. Reuter begann der wirtsch. und kulturelle Wiederaufbau; im Rahmen der Besatzungsvorbehalte entwickelten sich immer engere Beziehungen zur Bundesrep. Dtl., wobei die Westalliierten die Bestimmungen des GG für B. suspendiert hatten und an der Viermächteverantwortung für Groß-B. festhielten. Die Verf. von 1950 wies zwar B. (West) als Land der Bundesrep. Dtl. aus, doch galt diese Bestimmung bis 1990 nur eingeschränkt. Auch das Berlinabkommen von 1971 stellte fest, dass B. (West) »kein konstitutiver Teil« der Bundesrep. Dtl. sei. Die Hoheitsgewalt über B. (West) wurde von den drei Westalliierten ausgeübt: Die Vertreter von B. (West) im Bundestag (nicht von der Bev., sondern vom Abg.haus gewählt) und im Bundesrat hatten kein volles Stimmrecht. Bundesgesetze bedurften zu ihrer Gültigkeit in B. (West) der Zustimmung des Abgeordnetenhauses (Berlinklausel). Außer 1953-55 (CDU-FDP-Koalition unter W. Schreiber) stellte die SPD bis 1981 den Regierenden Bürgermeister: O. Suhr (1955-57), W. Brandt (1957-66), H. Albertz (1966/67), K. Schütz (1967-77), D. Stobbe (1977-81), H.-J. Vogel (Jan.-Juni 1981), seitdem bildete die CDU unter R. von Weizsäcker den Senat (seit 1983 Koalition CDU/FDP), 1984-89 unter E. Diepgen. Die Febr. 1989 gebildete Koalition von SPD und Alternativer Liste (seit 1981 im Abg.haus) unter W. Momper brach Ende Nov. 1990 auseinander.
Berlin (Ost): Im Sept. 1948 wurde F. Ebert (SED) Oberbürgermeister im Ostsektor. Obwohl nicht integraler Bestandteil der 1949 gegründeten DDR, behandelte die DDR-Reg. B. (Ost) widerrechtlich als Hptst. und praktisch wie einen Bez. der DDR (z. B. 1962 trotz entmilitarisiertem Status von Gesamt-B. Einführung der Wehrpflicht, seit 1981 Direktwahl der Ostberliner Abg. für die Volkskammer); dabei blieben alliierte Besatzungsvorbehalte (z. B. Bewegungsfreiheit alliierten Personals in Gesamt-B.) immer unangetastet. Am 17. 6. 1953 war B. (Ost) ein Zentrum des Arbeiteraufstands gegen das SED-Regime. Nachdem das sowjet. Ultimatum von 1958 (Umwandlung von B. [West] in eine freie entmilitarisierte Stadt) eine neue B.-Krise ausgelöst hatte, führte der anhaltende Flüchtlingsstrom aus der DDR am 13. 8. 1961 zum Bau der Berliner Mauer. Seitdem versuchte die SED, verstärkt seit den 70er-Jahren, B. (Ost) zum repräsentativen Machtzentrum auf- und auszubauen. Eine ungeahnte Ausmaße annehmende Fluchtbewegung im Sommer und Herbst 1989 sowie anhaltende Massenproteste, in B. (Ost) zunächst am Rande der Feiern zum 40. Jahrestag der DDR-Gründung, dann als Höhepunkt die Kundgebung am 4. 11. 1989 auf dem Alexanderplatz, führten am 9. 11. 1989 zur Öffnung der Berliner Mauer (am 22. 12. 1989 des Brandenburger Tores) und damit zu einem ungehinderten Zugang nach B. (West). Nach den ersten freien Kommunalwahlen in B. (Ost) am 7. 5. 1990 entwickelte sich unter Oberbürgermeister T. Schwierzina (SPD) eine verstärkte Zusammenarbeit beider Stadtteile auf vielen Gebieten.
Seit 1990: Im Zuge der Vereinigung der beiden dt. Staaten (1. 7. 1990 Aufhebung der Grenzkontrollen; 2. 10. 1990 Suspendierung der alliierten Hoheitsrechte; 3. 10. 1990 feierl. Staatsakt zum Beitritt der DDR zum GG vor dem Reichstagsgebäude) kam es auch zur Wiederherstellung der Einheit B.s; die ersten freien Wahlen in Gesamt-B. seit 1946 am 2. 12. 1990 führten im Jan. 1991 zur Bildung eines CDU-SPD-Senats unter E. Diepgen.
Am 20. 6. 1991 beschloss der Bundestag, den Sitz von Parlament und Reg. nach einer Übergangszeit von Bonn nach B. zu verlegen (Berlin/Bonn-Gesetz). Zum Ausbau von B. als Hauptstadt wurde am 25. 8. 1992 ein Abkommen zw. Bundesreg. sowie den Bundesländern B. und Brandenburg unterzeichnet (Hauptstadtvertrag); er regelt die Zusammenarbeit von Bundesreg. und Berliner Senat bei der städtebaul. Entwicklung von B. und die Kooperation mit Brandenburg. Die geplante Vereinigung der Länder B. und Brandenburg zum Bundesland B.-Brandenburg (Staatsvertrag vom 2. 4. 1995) scheiterte in der Volksabstimmung vom 5. 5. 1996. Am 27. 9. 1996 beschloss auch der Bundesrat, seinen Sitz nach B. zu verlegen.
▣ Literatur:
Haus, W.: Geschichte der Stadt B. Mannheim u. a. 1992.
⃟ Metropolis B.: B. als deutsche Hauptstadt im Vergleich europäischer Hauptstädte 1871-1939, hg. v. G. Brunn u. J. Reulecke Bonn u. a. 1992.
⃟ Hauptstadt B. - wohin mit der Mitte? Histor., städtebaul. u. architekton. Wurzeln des Stadtzentrums, hg. v. H. Engel u. W. Ribbe. Berlin 1993.
⃟ B. auf der Suche nach dem verlorenen Zentrum, bearb. v. H. Bodenschatz u. a. Hamburg 1995.
⃟ Hauptstadtplanung u. Denkmalpflege. Die Standorte für Parlament u. Regierung in B., Beiträge v. P. Lemburg u. a. Berlin 1995.
⃟ Nowel, I.: B.Vom preußischen Zentrum zur neuen Hauptstadt. Architektur, Kunst, Geschichte u. Literatur. Köln 21998.
II Berlin
['bə:lɪn],
1) Irving, eigtl. Israel Baline, amerikan. Komponist, * Temun (Sibirien) 11. 5. 1888, ✝ New York 22. 9. 1989; schrieb u. a. das Musical »Annie get your gun« (1946); zahlr. Songs (u. a. »White Christmas«, 1942) und Filmmusiken.
2) Sir (seit 1957) Isaiah, brit. Philosoph russ. Herkunft, * Riga 6. 6. 1909, ✝ Oxford 5. 11. 1997; trat als Ideenhistoriker hervor (u. a. »Karl Marx«, 1939; »Freiheit. Vier Versuche«, 1969).