Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bergkarabach
Bẹrgkarabạch(russ. Nagorny-Karabach), Gebiet (bis Nov. 1991 Autonomiestatus) in Aserbaidschan, an den O-Hängen des Kleinen Kaukasus; 4 400 km2, (1995) etwa 15 000 Ew. (über 80 % Armenier); Hptst.: Stepanakert (aserbaidschan. Xankändi). Tabak-, Weinbau, Seidenraupenzucht. - Das mehrheitlich von christl. Armeniern bewohnte und von diesen »Arzach« gen. B. wurde 1921 administrativ Aserbaidschan angegliedert (seit 1923 autonomes Gebiet). Bestrebungen des armen. Bev.teils, diese Region Armenien anzuschließen (1988 entsprechende Erklärung des Gebietssowjets, Bildung eines Karabach-Komitees in Jerewan), lehnte die aserbaidschan. Reg. ab. Nach wiederholten blutigen ethn. Auseinandersetzungen zw. Armeniern und Aserbaidschanern führte der Streit um B. 1990 zum Bürgerkrieg, der starke Flüchtlingsströme beider Nationalitäten auslöste und sich (nach Aufhebung des Autonomiestatus von B. durch das aserbaidschan. Parlament im Nov. 1991 und der einen Monat später folgenden Unabhängigkeitserklärung B.s) 1992 zu einem offenen Konflikt zw. den Rep. Armenien und Aserbaidschan ausweitete, der in einer weitgehenden Besetzung B.s durch armen. Truppen endete. 1994 trat ein von Russland vermittelter Waffenstillstand in Kraft.
Literatur:
Bischof, H.: Regimewechsel in Aserbaidschan u. der Krieg um Berg-Karabach. Bonn 1992.
Armenisches Berg-Karabach/Arzach im Überlebenskampf. Christliche Kunst - Kultur - Geschichte, Beiträge v. H. Hakobian u. a., hg. v. M. Richter. Berlin 1993.
Asenbauer, H. E.: Zum Selbstbestimmungsrecht des armenischen Volkes von Berg-Karabach. Wien 1993.
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