Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bengalen
I Bengalen,fruchtbare, dicht besiedelte Landschaft im O Vorderindiens, umfasst das Mündungsdelta von Ganges und Brahmaputra sowie das Gebiet ihrer Unterläufe. Das Klima ist feuchtheiß und niederschlagsreich; zum Ende der Monsunzeit treten im Mündungsgebiet häufig Überschwemmungskatastrophen auf. Wirtschaftlich von Bedeutung sind Reisanbau und der Export von Jute. Staatlich gehört der westl. Teil zu Indien (West Bengal), der größere östl. ist der eigentl. Staatsraum von Bangladesh. - Um 1200 wurde das bis dahin buddhistische B. von den Muslimen erobert und gehörte seit 1576 zum Mogulreich, geriet 1757 (Sieg R. Clives über den bengal. Fürsten bei Plassey) unter brit. Herrschaft und erhielt 1854 eine eigene Verwaltung. 1905-12 war B. geteilt in die Prov. Ost-B. mit Assam und West-B. mit Bihar und Orissa. 1947 fiel das vorwiegend hinduist. West-B. an die Ind. Union (seit 1956 Bundesstaat) und Ost-B. an Pakistan, von dem es sich mit ind. Hilfe 1971/72 als unabhängiger Staat Bangladesh abspaltete.
II Bengalen, Golf von
(Bengalisches Meer), der zw. Vorder- und Hinterindien und der vorgelagerten Insel Ceylon liegende Meeresteil des Ind. Ozeans, weit nach S geöffnet, oft von verheerenden Wirbelstürmen heimgesucht. Wichtigster Hafen ist im N Kalkutta, auf der O-Seite Rangun, auf der W-Seite Madras.
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