Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Behaviorismus
Behaviorịsmus[bihevjə-; zu engl.-amerikan. behavior »Verhalten«] der, Richtung der Psychologie, begründet von dem Amerikaner J. B. Watson Anfang des 20. Jh. Er verwarf wie I. P. Pawlow in der Lehre von den bedingten Reflexen die Methode der Selbstbeobachtung und der Übertragung eigener Erlebnisse auf andere Menschen und wollte die Psychologie auf das objektiv beobachtbare Verhalten unter wechselnden Umweltbedingungen gründen. Zunächst war der B. reine Reiz-Reaktion-Psychologie, später wurden nicht direkt beobachtbare Vorgänge als »dazwischentretende Variable« einbezogen. Zentrales Forschungsfeld des B. wurde die Lernpsychologie. Bes. am Tierexperiment suchte man Gesetze des Verhaltens abzulesen (Verhaltensforschung). Ein Vorläufer des B. war E. L. Thorndike; bedeutendste Vertreter des Neo-B. (seit 1930) sind C. L. Hull, E. C. Tolman und B. F. Skinner.
Literatur:
H. Zeiler, Lernen u. Verhalten, hg. v. 2 Bde. Neuausg. Weinheim u. a. 1984.
Watson, J. B.: Der B., ergänzt durch den Aufsatz Psychologie, wie sie der Behaviorist sieht, hg. v. C. F. Graumann. A. d. Amerikan. Frankfurt am Main 31984.
Schink, P.: Kritik des B. Hamburg 1993.
Mead, G. H.: Geist, Identität u. Gesellschaft aus der Sicht des Sozialbehaviorismus. A. d. Amerikan. Frankfurt am Main 101995.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Behaviorismus