Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Becher
I Becher, 1) allg.: Trinkgefäß, meist ohne Henkel, aus Holz, Ton, Glas, Zinn, Edelmetall, Elfenbein u. a.; in bes. prächtiger Form als Pokal oder Kelch.
2) Astronomie: (lat. Crater) Sternbild des südl. Himmels.
3) Botanik: (Becherhülle, Cupula) eine von Hochblättern gebildete becherförmige Fruchthülle, so bei der Eichel.
II Bẹcher,
1) Bernhard, Fotograf, * Siegen 20. 8. 1931, und seine Frau Hilla (* Potsdam 2. 9. 1934). Sie erstellen seit 1959 fotograf. Dokumentationen v. a. der Industriearchitektur des 19. Jh. (»industrielle Archäologie«); ausgezeichnet mit dem »Goldenen Löwen« der Biennale in Venedig (1990).
2) Johannes R. (Robert), Schriftsteller, * München 22. 5. 1891, ✝ Berlin (Ost) 11. 10. 1958; schloss sich 1919 der KPD an, emigrierte 1933, redigierte 1935-45 in Moskau die »Internationale Literatur, Dt. Blätter«, kehrte 1945 nach Dtl. zurück, wurde Präs. des »Kulturbundes zur demokrat. Erneuerung Dtl.s«. Als Min. für Kultur (seit 1954) trug er Verantwortung für die zunehmende Bevormundung der Künste durch die SED. In seiner Lyrik wandelte er sich vom kühnen expressionist. Neuerer (»Verfall und Triumph«, Ged. und Prosa, 1914) zum Verfasser von polit. Zweck- und epigonaler Gefühlslyrik. B. schrieb auch Dramen (»Winterschlacht«, 1945), Romane (»Abschied«, 1940), Erzählungen, Tagebücher; verfasste den Text der Nationalhymne der DDR.
3) Johann Joachim, Volkswirtschaftler, * Speyer 6. 5. 1635, ✝ London im Oktober 1682 (oder 1685); als bedeutender Vertreter des Kameralismus fasste er die Wirtschaftspolitik als System staatl. Lenkungen auf.
4) Ulrich, Schriftsteller, * Berlin 2. 1. 1910, ✝ Basel 15. 4. 1990; schrieb Dramen (»Der Bockerer«, 1946, mit P. Preses; »Samba«, 1950; »Feuerwasser«, 1951) und zeitkrit., sprachlich oft exotisch wirkende Erzählwerke (»Murmeljagd«, 1969; »Williams Ex-Casino«, R., 1973; »Vom Unzulänglichen der Wirklichkeit«, Samml., 1983).
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