Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bebel
Bebel,1) August, Politiker, * Deutz (heute zu Köln) 22. 2. 1840, ✝ Passugg (bei Chur) 13. 8. 1913; seit 1865 Vors. des Arbeiterbildungsvereins Leipzig, seit 1867 (mit Unterbrechung 1881-83) MdR, wandte sich unter dem Einfluss von W. Liebknecht dem Marxismus zu. Zusammen mit ihm gründete er 1869 die Sozialdemokrat. Arbeiterpartei (SDAP). B. stieg in der Folgezeit zum unbestrittenen Führer der dt. Sozialdemokratie auf. 1872 wurde er (mit Liebknecht) wegen Vorbereitung des Hochverrats und Majestätsbeleidigung, 1886 wegen Geheimbündelei verurteilt; 1881-91 war B. MdL in Sachsen. Unter seiner Führung entwickelte sich die (1890 gegründete) SPD in den beiden folgenden Jahrzehnten zu einer Massenpartei. Im Richtungskampf innerhalb seiner Partei bekämpfte er sowohl den Revisionismus E. Bernsteins als auch den Radikalismus der Parteilinken. Er hob demgegenüber die wechselseitige Abhängigkeit von Theorie und Praxis hervor.
Ausgabe:Ausgewählte Reden u. Schriften, 10 Bde. München 1995-97.
Literatur:
D. Langewiesche A. B., Repräsentant der dt. Arbeiterbewegung, Beiträge v. u. a. Heidelberg 1991.
Carsten, F. L.: A. B. u. die Organisation der Massen. Berlin 1991.
2) Heinrich, Humanist, * Justingen (heute zu Schelklingen, Alb-Donau-Kr.) 1472, ✝ Tübingen 1518; Prof. der Poetik und Rhetorik; verfasste neben Liedern, Hymnen und Elegien lat. Schwänke (»Facetiae«, 1509-14) und eine Sprichwörtersammlung (1508).
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