Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bauchspeicheldrüse
Bauchspeicheldrüse(Pankreas), aus exokrinem (äußere Sekretion) und endokrinem (innere Sekretion) Teil aufgebaute Drüse; liegt beim Menschen im oberen Abschnitt der Bauchhöhle vor der Wirbelsäule und passt sich hinter dem Magen zw. Zwölffingerdarm und Milz ein. Der exokrine Teil bildet für die Verdauung notwendige Substanzen. Der Ausführungsgang (Ductus pancreaticus) mündet zus. mit dem Gallengang in den Zwölffingerdarm. Die inselartig in das exokrine Drüsengewebe eingelagerten endokrinen Zellhaufen (Inselorgan, Langerhans-Inseln) gehören zum Inkretsystem und produzieren für den Stoffwechsel der Kohlenhydrate notwendige Hormone, die A-Zellen das Glucagon, die B-Zellen das Insulin. - Krankheiten der B. sind: B.-Entzündung (Pankreatitis), bei der es zu einem plötzlich einsetzenden, ausgedehnten Untergang von Drüsengewebe (akute B.-Entzündung) mit abakterieller Entzündung infolge »Selbstverdauung« der Bauchspeicheldrüse (tox. Enzymopathie) kommt; häufigste Ursachen sind Gallensteine und Alkoholmissbrauch; schweres Krankheitsbild mit heftigen Leibschmerzen, Erbrechen, Darmlähmung und Kreislaufreaktionen. Die chron. B.-Entzündung ist ein langfristig schwelender, fortschreitender Entzündungsprozess, am häufigsten infolge Alkoholmissbrauchs; Kennzeichen sind u. a. Oberbauchschmerzen, Verdauungsstörungen und Gewichtsverlust. Zu den B.-Geschwülsten (Pankreastumoren), die i. Allg. erst spät entdeckt werden, zählen die Inselzelladenome und der relativ häufige B.-Krebs (Pankreaskarzinom).
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