Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Barth
I Barth,Stadt im Landkr. Nordvorpommern, Meckl.-Vorp., 10 300 Ew.; Schiffbau und Schiffsreparatur, Fischverarbeitung, Möbelind.; kleiner Hafen, nahebei Flugplatz.
II Barth,
1) Emil, Schriftsteller, * Haan (Kr. Mettmann) 6. 7. 1900, ✝ ebd. 14. 7. 1958; der klass. Formtradition verpflichtet, schrieb Romane (»Das verlorene Haus«, 1936), Erzählungen, Lyrik, Essays.
2) Heinrich, Afrikaforscher, * Hamburg 16. 2. 1821, ✝ Berlin 25. 11. 1865; schloss sich 1849 der brit. Sudanexpedition unter J. Richardson an; erforschte 1850-55 nach Durchquerung der Sahara die Länder des Tschadgebietes und den W-Sudan, entdeckte 1851 den Benue und war in Timbuktu (1853/54).
3) Heinrich, Philosoph, * Bern 3. 2. 1890, ✝ Basel 22. 5. 1965, Bruder von 5); entwickelte, ausgehend vom Marburger Neukantianismus, eine christlich geprägte Existenzphilosophie.
4) [bɑ:θ], John, amerikan. Schriftsteller, * Cambridge (Md.) 27. 5. 1930; schreibt sprachlich und stilistisch virtuos durchgeformte satir. Romane: »Der Tabakhändler« (1960) »The tidewater tales« (1987) u. a.; Prosastück »Ambrose im Juxhaus« (1968).
5) Karl, schweizer. ref. Theologe, * Basel 10. 5. 1886, ✝ ebd. 10. 12. 1968, Bruder von 3); 1921 Prof. in Göttingen, 1925 in Münster, 1930 in Bonn; war als Gegner des Nationalsozialismus im Kirchenkampf »Vater der Bekennenden Kirche« und wurde daher 1935 seines Amtes enthoben; er wirkte seitdem bis 1962 als Prof. in Basel. B. war Mitbegründer und Wortführer der dialektischen Theologie: Gott ist der ganz Andere, den wir nur durch sein Offenbarungshandeln in Jesus Christus erfahren können (Christologie). Seine Kritik des liberalen Kulturprotestantismus seit Schleiermacher ist ein Wendepunkt in der Geschichte der prot. Theologie. B. äußerte sich in Reden und Schriften als religiöser Sozialist und Mitgl. der schweizer. Sozialdemokrat. Partei zu vielen polit. Fragen.
Werke: Der Römerbrief (1919); Kirchliche Dogmatik, 4 Tle. (1932-59); Credo (1935).
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