Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bart
Bart, die beim Menschen (und bei Affen) auf bestimmte Teile des Gesichts (Wangen, Kinn, Hals) beschränkte Behaarung, bes. als sekundäres männl. Geschlechtsmerkmal ausgeprägt. Die B.-Tracht unterliegt dem Wechsel der Mode; sie hat häufig sinnbildl. Bedeutung (in Altägypten Kennzeichen der Königswürde). Israeliten, Babylonier, Assyrer, Meder und Perser trugen Voll-B., die Griechen bis zu Alexander d. Gr. kurze Voll-B., ebenso die Römer bis um 300 v. Chr. Die Germanen trugen zur Römerzeit starke B. Im MA. wechselte die Mode. Um 1550 kam der kurze, spitze Kinn-B. nebst Schnurr-B. der span. Mode auf (Henri-Quatre). Seit Ende des 17. Jh. wurden dünne Schnurr- und Kinn-B. getragen; zur Rokokozeit verschwand der B. wieder ganz. Anfang des 19. Jh. kam der Backen-B. auf; eine Form davon war der Kaiser-Franz-Joseph-B. (Kaiser-Wilhelm-B.), ein Knebel-B., der Napoleon-III.-B. Dann wurden kurzer Schnurr-B. und Bartlosigkeit Mode. Erst in neuerer Zeit trägt man öfter wieder einen Bart.
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