Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Balzac
Balzac[bal'zak], Honoré de, frz. Schriftsteller, * Tours 20. 5. 1799, ✝ Paris 18. 8. 1850; nach Bankrott als Verleger und Druckereiunternehmer in den Jahren 1825-27 bis kurz vor seinem Tod ständig in Schulden; arbeitete rastlos, lange unter dem Einfluss seiner mütterl. Geliebten Madame de Berny. B. errang seinen ersten literar. Erfolg 1829 mit dem Roman »Die Chouans ...«. Sein Hauptwerk ist die »Comédie humaine« (»Menschl. Komödie«; erschienen 1829-54), ein groß angelegter Zyklus, der mit mehr als 90 Romanen und Novellen nur etwa zwei Drittel des geplanten Umfangs erreichte. B. gilt damit als Begründer des »soziolog. Realismus«. Glänzende Milieuschilderungen und lebensechte Porträts trotz Typisierung (Motivierung durch Machtstreben). Zu den bekanntesten Erzählungen und Romanen des Zyklus gehören: »Das Chagrinleder« (1831), »Oberst Chabert« (1832), »Die Frau von 30 Jahren« (1831-34), »Der Landarzt« (2 Bde., 1833), »Eugénie Grandet« (1834), »Vater Goriot« (1835), »Glanz und Elend der Kurtisanen« (1839-47), »Tante Lisbeth« (1846), »Vetter Pons« (2 Bde., 1847); in der Nachfolge Rabelais' stehen: »Tolldreiste Geschichten« (3 Bde., 1832-37).
Literatur:
C. Schmölders. B. Leben u. Werk. Zeugnisse u. Aufsätze von Victor Hugo bis Georges Simenon, hg. v. Neuausg. Zürich 1993.
Picon, G.: H. de B. A. d. Frz. Reinbek 34.-36. Tsd. 1994.
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