Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bahrain
Bahrain Fläche: 678 km2
Einwohner: (1995) 564 000
Hauptstadt: Menama
Verwaltungsgliederung: 12 Verwaltungseinheiten (mantiqa)
Amtssprache: Arabisch
Nationalfeiertag: 16. 12.
Währung: 1 Bahrain-Dinar (BD) = 1 000 Fils
Zeitzone: MEZ + 3 Std.
[bax'raɪn] (amtlich arabisch Daulat al-B., dt. Staat B.), Inselstaat vor der NO-Küste der Arab. Halbinsel, im Pers. Golf.
Staat und Recht: Seit 1971 unabhängiges Emirat, das vom Staatsoberhaupt, dem Emir, mittels Kabinett absolut regiert wird. Das Parlament ist seit 1975 aufgelöst, es bestehen keine polit. Parteien.
Landesnatur: Der Staat besteht aus 36 Inseln. An die Hauptinsel B. (578 km2) sind die Inseln Muharrak (21 km2) und Sitra (14 km2) mit Brücken angeschlossen. Über die Insel Umm Nasan (19 km2) führt ein Straßendamm nach Saudi-Arabien. Grenzstreitigkeiten mit Katar wegen der unbewohnten Insel Hawar (51 km2). Das Klima ist wüstenhaft, mit unregelmäßigen Niederschlägen (durchschnittlich 80 mm/Jahr).
Bevölkerung: Nur die vier genannten Inseln sind besiedelt. 38 % der Bev. sind Ausländer (aus Südasien, Iran), die v. a. als Gastarbeiter im privaten Sektor arbeiten. Über 85 % der Bev. sind Muslime, davon rd. 60 % Schiiten und 40 % Sunniten. Der Islam ist Staatsreligion. Das Herrscherhaus bekennt sich zum sunnit. Islam.
Wirtschaft, Verkehr: Ein Ende der Erdölförderung (seit 1932) ist wegen der schwindenden Vorräte absehbar. Wirtschaftlich wichtiger wird daher die weiterverarbeitende Industrie: die Erdölraffinerie von Sitra, Aluminiumhütte, petrochem. Ind., Roheisen-Reduktionsanlagen; mit dem noch reichlich verfügbaren Erdgas arbeiten auch die Elektrizitäts- und Meerwasserentsalzungsanlagen. Die Landwirtschaft (1 000 ha) produziert Gemüse, Eier, Geflügel, Milch und Obst. Touristen kommen u. a. aus Saudi-Arabien. Internat. Flughafen in Muharrak.
Geschichte: B. war seit vorgeschichtl. Zeit besiedelt, im 3. Jt. (Tilmun oder Dilmun genannt) wichtiger Umschlagplatz zw. Babylonien und dem Industal; in der Spätantike vom Perserreich (4.-7. Jh.), im MA. vom arab. Kalifat (seit 634) abhängig, stand 900-1075, im 13./14. Jh. und 1602-1783 unter pers. Herrschaft. Seit 1783 Teil des Scheichtums B., das 1867 einen Protektoratsvertrag mit Großbritannien abschloss; 1935-58 war B. wichtigster brit. Stützpunkt im Pers. Golf. 1971 löste Großbritannien den Protektoratsvertrag mit B. Scheich Isa ibn Salman al-Chalifa (1961-99) führte 1975 wieder ein autoritäres Reg.-System (absolute Monarchie) ein. Im 2. Golfkrieg (1991) war B. eine Stationierungsbasis für die Truppen der antiirak. Front unter Führung der USA. Die starke Opposition gegen das Herrscherhaus v. a. im schiit. Bevölkerungsteil führte zu Unruhen, außenpolitisch bes. in den 90er-Jahren zu Spannungen mit Iran. Anfang März 1999 wurde Scheich Hamad ibn Isa al-Chalifa Staatsoberhaupt.
Literatur:
Bibby, G.: Dilmun. Die Entdeckung der vergessenen Hochkultur. A. d. Engl. Reinbek 1977.
Bühler, Chr.: Stand u. Perspektiven der wirtschaftl. Entwicklung Bahrains. Frankfurt am Main u. a. 1994.
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