Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bahamas
Bahamas Fläche: 13 878 km2
Einwohner: (1997) 288 000
Hauptstadt: Nassau
Amtssprache: Englisch
Nationalfeiertag: 10. 7.
Währung: 1 Bahama-Dollar (B$) = 100 Cents (c)
Zeitzone: MEZ — 6 Std.
(amtl. The Commonwealth of the B.), Inselstaat im Atlant. Ozean nördlich von Kuba, umfasst etwa 700 Inseln, davon nur 29 bewohnt, und 2 400 Riffe (Cays).
Staat und Recht: Nach der Verf. von 1973 sind die B. eine parlamentar. Monarchie im Commonwealth. Staatsoberhaupt ist der brit. Monarch, vertreten durch den Gen.Gouv.; ein Zweikammerparlament (Senat und Abg.haus). Die Exekutive wird von der Reg. unter Vorsitz des Premiermin. ausgeübt. Parteien: Progressive Liberal Party (PLP) und Free National Movement (FNM).
Landesnatur: Die Bahamainseln erstrecken sich über rd. 1 000 km in einem Bogen von der SO-Küste Floridas bis zur NW-Küste Haitis. Sie bilden ausgedehnte flache, von Korallenriffen umgebene Inseln an der Oberfläche alter, aus großer Meerestiefe (3 000 bis 4 000 m) aufragender Gebirge (Große Bahamabank und Kleine Bahamabank). Das Klima ist ozeanisch-subtropisch; im Herbst treten verheerende Wirbelstürme auf.
Bevölkerung: Sie hat, z. T. auch durch Zuwanderung, in den letzten 20 Jahren um fast 45 % zugenommen, 12 bis 15 % sind Nachkommen der Engländer, 72 % Schwarze und 14 % Mischlinge. - Seit 1965 besteht allg. Schulpflicht vom 5. bis 14. Lebensjahr; der Unterricht ist unentgeltlich; Analphabetenquote um 11 %. 56 % der Bev. sind Protestanten, 21 % Anglikaner und 17 % Katholiken.
Wirtschaft, Verkehr: Der Fremdenverkehr (1996: 3,4 Mio. Auslandsgäste) ist der wichtigste Wirtschaftszweig, er erbringt über die Hälfte des Bruttoinlandprodukts und beschäftigt über 30 % der Erwerbstätigen. Haupturlaubsziele sind die Inseln New Providence und Grand Bahama. Weitgehende Steuerfreiheit und vorteilhafte Bankgesetze begünstigen die Ansiedlung ausländ. Unternehmen (Ind.zone von Freeport) und Banken. Mit über 400 Finanzinstituten entwickelte sich Nassau zu einem der wichtigsten internat. Finanzplätze, v. a. für Offshoremärkte. Rd. drei Viertel des Nahrungsmittelbedarfs müssen durch Importe gedeckt werden. Fischfang wird für die Eigenversorgung und den Export (Hummer) betrieben. Häfen haben Freeport, Matthew Town und Nassau (Tiefwasserhafen), internat. Flughäfen Nassau und Freeport. Haupthandelspartner sind die USA und die EG-Länder.
Geschichte: Auf einer der Bahamainseln (vermutlich San Salvador) betrat Kolumbus am 12. 10. 1492 zuerst amerikan. Boden. Im 17. Jh. waren die B. ein Freibeuterstützpunkt; 1718 wurden sie britisch; 1973 erhielten sie im Rahmen des Commonwealth die staatl. Unabhängigkeit.
Literatur:
Blume, H.: Die Westindischen Inseln. Braunschweig 21973.
Ungefehr, F.: Tourismus u. Offshore-Banking auf den B. Internationale Dienstleistungen als dominanter Wirtschaftsfaktor in einem kleinen Entwicklungsland. Frankfurt am Main u. a. 1988.
Handbuch der Dritten Welt, hg. v. D. Nohlen u. F. Nuscheler, Bd. 3: Mittelamerika u. Karibik. Bonn 1992, Nachdr. 1995.
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