Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Baden-Württemberg
Baden-Wụ̈rttemberg,Land der Bundesrep. Dtl., 35 752 km2, (1998) 10,408 Mio. Ew.; Hptst.: Stuttgart.
Landesnatur: B.-W. umfasst Teile der Oberrheinebene mit dem Kaiserstuhl, den Schwarzwald mit dem Feldberg (1 493 m ü. M.) als höchster Erhebung des Landes, den Kraichgau, den südl. Odenwald und das westl. Süddeutsche Schichtstufenland mit der Schwäb. Alb; im S zw. Bodensee und Iller (Allgäu) hat B.-W. Anteil am Alpenvorland. Fruchtbare Hochflächen und bewaldete Höhen liegen beiderseits des Neckars und seiner Seitentäler. Hauptflüsse sind Rhein, Donau und Neckar.
Bevölkerung: Die Bevölkerung ist im S schwäbisch-alemann., im N fränkisch, wobei im ehemals kurpfälz. Gebiet vorwiegend Pfälzisch, im Tauberland und im Hohenlohischen Ostfränkisch gesprochen wird. - B.-W. hat neun Univ. (Heidelberg, Freiburg im Breisgau, Tübingen, Konstanz, Stuttgart, Karlsruhe, Ulm, Mannheim und Hohenheim in Stuttgart-Hohenheim), zwei Kunstakademien, fünf Musikhochschulen und eine Hochschule für jüd. Studien in Heidelberg, sechs PH sowie 28 staatl. und neun private Fachhochschulen.
Wirtschaft: B.-W. ist das am stärksten industrialisierte Land in Dtl. Neben bed. Großunternehmen dominieren Mittelbetriebe; wichtigste Branchen sind Maschinenbau, Fahrzeugbau, Elektrotechnik, chem., Metall verarbeitende, Kunststoff- und Textilind. sowie Holzind., bes. im Schwarzwald. Die Energieversorgung basiert auf Erdöl, Erdgas und Kohle sowie auf Kernkraftwerken (v. a. im nördl. Landesteil) und Wasserkraftwerken (v. a. am Hochrhein). B.-W. verfügt nur über geringe Bodenschätze: Steinsalz (am Kocher), Fluss- und Schwerspat, Kalk und Quarz sowie Mineralquellen (Baden-Baden, Bad Mergentheim, Bad Wildbad u. a.). - 41,4 % der Gesamtfläche B.-W.s sind landwirtsch. Nutzfläche und 40 % dieser landwirtsch. Nutzfläche sind Dauergrünland, daher überwiegt die Milcherzeugung und -verarbeitung (Allgäu, Schwarzwald). Auch im Ackerbau herrschen Futterpflanzen vor. Ansonsten wird bes. Weizen, im Schwarzwald Hafer und Roggen angebaut. In klimabegünstigten Räumen (Neckar und Nebentäler, Bodensee, Oberrheinebene) sind Wein-, Obst- und Tabakbau, bei Schwetzingen Spargelanbau vertreten. Für den Verkehr nachteilig wirken sich die natürl. Hindernisse Schwäb. Alb und Schwarzwald aus; große Verkehrsgunst bietet dagegen der Oberrheingraben. Insgesamt ist B.-W. durch Eisenbahn und Autobahn recht gut erschlossen. Der Binnenschifffahrt stehen der begradigte Rhein ab Rheinfelden und der ab Plochingen schiffbare Neckar zur Verfügung. Bed. Binnenhäfen besitzen Karlsruhe, Mannheim und Heilbronn; einen internat. Flughafen hat Stuttgart.
Verfassung: Nach der Verf. vom 19. 11. 1953 übt der Landtag (146 Abg., für vier Jahre gewählt) die Legislative aus. Er wählt den MinPräs., der die Reg. beruft. Die Verf. eröffnet die Möglichkeit, einzelne Gesetze durch Volksbegehren und -entscheid zu beschließen.
Geschichte: Das Land B.-W. wurde nach der Volksabstimmung vom 6. 12. 1951 (angeordnet vom Bund durch die Neugliederungsgesetze vom 4. 5. 1951) aus den Ländern Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern und Baden gebildet. Eine zweite Volksabstimmung am 7. 6. 1970 bestätigte die Neubildung. Die CDU wurde stärkste Partei (1972-92 absolute Landtagsmehrheit) und stellt nach R. Maier (1952-53; FDP) seit 1953 den MinPräs.: G. Müller (1953-58); K. G. Kiesinger (1958-66); H. Filbinger (1966-78); L. Späth (1978-91); E. Teufel (seit 1991).
▣ Literatur:
Borcherdt, C.: B.-W. Eine geograph. Landeskunde. Darmstadt 1991.
⃟ Der Weg zum Südweststaat, bearb. v. J. Thierfelder u. U. Uffelmann. Karlsruhe 1991.
⃟ 40 Jahre B.-W., hg. v. M. Schaab. Stuttgart 1992.
⃟ Handbuch der baden-württembergischen Gesch., hg. v. M. Schaab u. H. Schwarzmeier. Auf mehrere Bde. ber. Stuttgart 1992 ff.
⃟ Alber, W. u. a.: B.-W.Kultur u. Geschichte in Bildern. Stuttgart 1999.
Landesnatur: B.-W. umfasst Teile der Oberrheinebene mit dem Kaiserstuhl, den Schwarzwald mit dem Feldberg (1 493 m ü. M.) als höchster Erhebung des Landes, den Kraichgau, den südl. Odenwald und das westl. Süddeutsche Schichtstufenland mit der Schwäb. Alb; im S zw. Bodensee und Iller (Allgäu) hat B.-W. Anteil am Alpenvorland. Fruchtbare Hochflächen und bewaldete Höhen liegen beiderseits des Neckars und seiner Seitentäler. Hauptflüsse sind Rhein, Donau und Neckar.
Bevölkerung: Die Bevölkerung ist im S schwäbisch-alemann., im N fränkisch, wobei im ehemals kurpfälz. Gebiet vorwiegend Pfälzisch, im Tauberland und im Hohenlohischen Ostfränkisch gesprochen wird. - B.-W. hat neun Univ. (Heidelberg, Freiburg im Breisgau, Tübingen, Konstanz, Stuttgart, Karlsruhe, Ulm, Mannheim und Hohenheim in Stuttgart-Hohenheim), zwei Kunstakademien, fünf Musikhochschulen und eine Hochschule für jüd. Studien in Heidelberg, sechs PH sowie 28 staatl. und neun private Fachhochschulen.
Wirtschaft: B.-W. ist das am stärksten industrialisierte Land in Dtl. Neben bed. Großunternehmen dominieren Mittelbetriebe; wichtigste Branchen sind Maschinenbau, Fahrzeugbau, Elektrotechnik, chem., Metall verarbeitende, Kunststoff- und Textilind. sowie Holzind., bes. im Schwarzwald. Die Energieversorgung basiert auf Erdöl, Erdgas und Kohle sowie auf Kernkraftwerken (v. a. im nördl. Landesteil) und Wasserkraftwerken (v. a. am Hochrhein). B.-W. verfügt nur über geringe Bodenschätze: Steinsalz (am Kocher), Fluss- und Schwerspat, Kalk und Quarz sowie Mineralquellen (Baden-Baden, Bad Mergentheim, Bad Wildbad u. a.). - 41,4 % der Gesamtfläche B.-W.s sind landwirtsch. Nutzfläche und 40 % dieser landwirtsch. Nutzfläche sind Dauergrünland, daher überwiegt die Milcherzeugung und -verarbeitung (Allgäu, Schwarzwald). Auch im Ackerbau herrschen Futterpflanzen vor. Ansonsten wird bes. Weizen, im Schwarzwald Hafer und Roggen angebaut. In klimabegünstigten Räumen (Neckar und Nebentäler, Bodensee, Oberrheinebene) sind Wein-, Obst- und Tabakbau, bei Schwetzingen Spargelanbau vertreten. Für den Verkehr nachteilig wirken sich die natürl. Hindernisse Schwäb. Alb und Schwarzwald aus; große Verkehrsgunst bietet dagegen der Oberrheingraben. Insgesamt ist B.-W. durch Eisenbahn und Autobahn recht gut erschlossen. Der Binnenschifffahrt stehen der begradigte Rhein ab Rheinfelden und der ab Plochingen schiffbare Neckar zur Verfügung. Bed. Binnenhäfen besitzen Karlsruhe, Mannheim und Heilbronn; einen internat. Flughafen hat Stuttgart.
Verfassung: Nach der Verf. vom 19. 11. 1953 übt der Landtag (146 Abg., für vier Jahre gewählt) die Legislative aus. Er wählt den MinPräs., der die Reg. beruft. Die Verf. eröffnet die Möglichkeit, einzelne Gesetze durch Volksbegehren und -entscheid zu beschließen.
Geschichte: Das Land B.-W. wurde nach der Volksabstimmung vom 6. 12. 1951 (angeordnet vom Bund durch die Neugliederungsgesetze vom 4. 5. 1951) aus den Ländern Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern und Baden gebildet. Eine zweite Volksabstimmung am 7. 6. 1970 bestätigte die Neubildung. Die CDU wurde stärkste Partei (1972-92 absolute Landtagsmehrheit) und stellt nach R. Maier (1952-53; FDP) seit 1953 den MinPräs.: G. Müller (1953-58); K. G. Kiesinger (1958-66); H. Filbinger (1966-78); L. Späth (1978-91); E. Teufel (seit 1991).
▣ Literatur:
Borcherdt, C.: B.-W. Eine geograph. Landeskunde. Darmstadt 1991.
⃟ Der Weg zum Südweststaat, bearb. v. J. Thierfelder u. U. Uffelmann. Karlsruhe 1991.
⃟ 40 Jahre B.-W., hg. v. M. Schaab. Stuttgart 1992.
⃟ Handbuch der baden-württembergischen Gesch., hg. v. M. Schaab u. H. Schwarzmeier. Auf mehrere Bde. ber. Stuttgart 1992 ff.
⃟ Alber, W. u. a.: B.-W.Kultur u. Geschichte in Bildern. Stuttgart 1999.