Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bad
Bad, 1) Kurzbez. für einen staatlich anerkannten Kurort mit Heilquellen.
2) Anwendung von Wasser auf den (menschl.) Körper zur Reinigung oder zur Förderung der Gesundheit, wobei man zw. Ganz- oder Vollbädern und Teilbädern (Hand-, Fuß-, Sitzbad) unterscheidet. Die Hauptwirkung eines B. liegt neben dem Reinigungseffekt im Kälte- und Wärmereiz; die Wassertemperatur beträgt bei ausgesprochen kalten Bädern unter 20 bis 22 ºC, bei kalten Bädern unter 34 ºC, bei indifferenten Bädern 34 bis 35,9 ºC, bei warmen Bädern 36 bis 39 ºC und bei heißen Bädern 40 ºC und darüber. Die therm., aber auch die durch bes. Anwendungsformen erzielten mechan. Reize auf die Haut beeinflussen die Funktion innerer Organe wie Herztätigkeit, Blutdruck, Puls, Harnabsonderung, zu gesteigertem Stoffwechsel und allg. Kräftigung und Abhärtung. Als Heilbäder bezeichnet man Bäder in Heilquellen oder mit besonderen Anwendungen (Moorbad, Schlammbad, Heißluftbad, Dampfbad, Sandbad, hydroelektrisches Bad).Kulturgeschichtliches: Häufig verbunden mit religiösen Zielen (kult. Reinigung), ist das B. in vielen frühen Kulturen (z. B. im Alten Orient) nachweisbar; Wannenbäder gab es schon in der minoischen und seit der Zeit von Homer in der griech. Kultur. Bei Griechen und Römern entwickelte sich neben privaten Bädern im Haus ein luxuriöses öffentl. Badewesen (Thermen; später von Byzanz und dem Osman. Reich übernommen). In Nord- und Mitteleuropa findet sich schon früh neben dem Flussbad das Warmbad und seit dem MA. die öffentl. Badestube, die, betrieben von einem Bader und häufig von Männern und Frauen gemeinsam besucht, auch dem Vergnügen diente. Rituelle Bedeutung besaßen die Badhäuser der Juden. Später galten Waschen und Baden als ungesund; erst im 18. Jh. kamen (zuerst in England) zunächst Seebäder, dann auch geschlossene (Fluss- bzw. See-)Badeanstalten wieder auf. Im 19. Jh. entstanden in Großstädten Bade- und Waschanlagen für die Bev., nach 1870 (v. a. in Dtl.) auch Schwimmbäder.
Bad, 1) Kurzbez. für einen staatlich anerkannten Kurort mit Heilquellen.
2) Anwendung von Wasser auf den (menschl.) Körper zur Reinigung oder zur Förderung der Gesundheit, wobei man zw. Ganz- oder Vollbädern und Teilbädern (Hand-, Fuß-, Sitzbad) unterscheidet. Die Hauptwirkung eines B. liegt neben dem Reinigungseffekt im Kälte- und Wärmereiz; die Wassertemperatur beträgt bei ausgesprochen kalten Bädern unter 20 bis 22 ºC, bei kalten Bädern unter 34 ºC, bei indifferenten Bädern 34 bis 35,9 ºC, bei warmen Bädern 36 bis 39 ºC und bei heißen Bädern 40 ºC und darüber. Die therm., aber auch die durch bes. Anwendungsformen erzielten mechan. Reize auf die Haut beeinflussen die Funktion innerer Organe wie Herztätigkeit, Blutdruck, Puls, Harnabsonderung, zu gesteigertem Stoffwechsel und allg. Kräftigung und Abhärtung. Als Heilbäder bezeichnet man Bäder in Heilquellen oder mit besonderen Anwendungen (Moorbad, Schlammbad, Heißluftbad, Dampfbad, Sandbad, hydroelektrisches Bad).Kulturgeschichtliches: Häufig verbunden mit religiösen Zielen (kult. Reinigung), ist das B. in vielen frühen Kulturen (z. B. im Alten Orient) nachweisbar; Wannenbäder gab es schon in der minoischen und seit der Zeit von Homer in der griech. Kultur. Bei Griechen und Römern entwickelte sich neben privaten Bädern im Haus ein luxuriöses öffentl. Badewesen (Thermen; später von Byzanz und dem Osman. Reich übernommen). In Nord- und Mitteleuropa findet sich schon früh neben dem Flussbad das Warmbad und seit dem MA. die öffentl. Badestube, die, betrieben von einem Bader und häufig von Männern und Frauen gemeinsam besucht, auch dem Vergnügen diente. Rituelle Bedeutung besaßen die Badhäuser der Juden. Später galten Waschen und Baden als ungesund; erst im 18. Jh. kamen (zuerst in England) zunächst Seebäder, dann auch geschlossene (Fluss- bzw. See-)Badeanstalten wieder auf. Im 19. Jh. entstanden in Großstädten Bade- und Waschanlagen für die Bev., nach 1870 (v. a. in Dtl.) auch Schwimmbäder.