Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Babylon
Babylon (babylon. Babilu, hebr. Babel) [»Tor Gottes«], Ruinenstadt in Irak, an einem alten Euphratlauf; erstmals Ende des 3. Jt. v. Chr. erwähnt. - Unter Hammurapi (um 1700 v. Chr.) gelangte B. zu polit. Bedeutung als Hptst. und Kulturmetropole Babyloniens; es wurde mehrfach von Assyrern zerstört, im 7. und 6. Jh. v. Chr. durch Nabopolassar und Nebukadnezar II. zur Weltstadt ausgebaut; nach der Eroberung durch die Perser 539 v. Chr. eine der drei Hauptstädte des Perserreiches. Unter den Seleukiden wurde B. bedeutungslos.- Ausgrabungen der Dt. Orient-Ges. (1899-1917) konnten (wegen des Grundwasserspiegels) nur Teile der von Mauern und Toren (u. a. Ischtartor) umgebenen neubabylon. Stadt Nebukadnezars II. freilegen: Prozessionsstraße, Tempelbezirk des Marduk (Esangila) und den Babylonischen Turm sowie die Südburg mit Thronsaal und Hängenden Gärten.
Literatur:
Koldewey, R.: Das wieder erstehende B., hg. v. B. Hrouda. Mit Beiträgen v. W. Andrae u. a. München u. a. 1990.
Oates, J.: B. Stadt u. Reich im Brennpunkt des Alten Orient. A. d. Engl. Neuausgabe Bindlach 1990.
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