Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ätzen
Ätzen[ahd. ezzan »essen«, »fressen«], allg. das Entfernen von Teilen der Oberfläche eines Körpers mit auflösenden Mitteln. 1) in der Drucktechnik das Einarbeiten einer Zeichnung oder eines Bildes in eine Metallfläche durch ätzende Mittel. Für Hochdruckätzungen wird das Metall der Ätzplatten an den bildfreien Stellen aufgelöst; die Bildstellen werden durch Schutzschichten geschützt. Im Tiefdruck werden die Bildstellen eingeätzt. Im Offsetdruck versteht man unter Ätzung u. a. die Behandlung der Druckplatte mit chem. Mitteln, um die bildfreien Stellen wasseraufnahmefähig zu machen. 2) Glas wird durch Flusssäure (Blank-Ä., Säurepolieren) oder durch Fluorwasserstoff (Matt-Ä.) geätzt. 3) Der Gefügeaufbau von Kristallen und Werkstoffen kann durch Tief-Ä. von Anschliffen aufgeklärt werden. 4) Lebendes Gewebe wird durch Ätzmittel (z. B. Silbernitrat) zerstört, meist um Wucherungen auf Haut, Schleimhäuten oder Wundrändern zu entfernen; heute wird meist die Elektrochirurgie (Elektrokoagulation) angewandt. 5) In der Stoffdruckerei erhalten vorgefärbte Gewebe nach Aufdruck reduzierender Chemikalien durch örtl. Zerstörung des Farbstoffs eine Musterung in Weiß oder Bunt.
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