Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ära
Ära[lat.] die,
1) Zeitalter, Zeitrechnung. Den Anfangspunkt einer Ä. bildet ein Epochentag, gewöhnlich durch ein wichtiges geschichtl. Ereignis gekennzeichnet, nach dem die Ä. benannt wird. Die wichtigsten der noch gebräuchl. Ären sind: 1) die christliche Ä., die nach Jahren seit Christi Geburt rechnet; im 6. Jh. durch den röm. Mönch Dionysius Exiguus zum ersten Mal angewendet. 2) die jüd. Welt-Ä., von den Juden seit dem 11. Jh. gebraucht; Anfang: 7. 10. 3761 v. Chr. (nach jüd. Quellen die Erschaffung der Welt). 3) die muslim. Ä., Hidjra, beginnt mit der Flucht des Propheten am 16. 7. 622 n. Chr. 4) die buddhist. Ä. (Nirvana); als ihr Anfang gilt das Todesjahr Buddhas (meist 483 v. Chr. angesetzt). 5) die japan. Ä. (Nengō), wurde erstmals nach chines. Vorbild unter Kaiser Kotoku (645-654 n. Chr.) verwendet.
2) Geologie: größter Zeitraum der Erdgeschichte; Hauptzeit einer mehrphasigen Gebirgsbildung, z. B. varisk. Ära.
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