Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Äquatorialguinea
Äquatorialguinea ⃟ Fläche: 28 051
Einwohner: (1995) 400 000
Hauptstadt: Malabo
Verwaltungsgliederung: 2 Regionen mit 7 Provinzen
Amtssprache: Spanisch
Nationalfeiertag: 12. 10.
Währung: 1 CFA-Franc = 100 Centimes
Zeitzone: MEZ
[-gine:a] (amtlich span. República de Guinea Ecuatorial, dt. Republik Ä.), Staat in Westafrika, am Golf von Guinea, grenzt im N an Kamerun, im O und S an Gabun. Außerdem gehören zu Ä. die Inseln Bioko (früher Fernando Póo), Pagalu, Corisco, Elobey Grande und Elobey Chico.
Staat und Recht: Nach der Verf. vom 4. 12. 1991 ist Ä. eine präsidiale Rep. mit Mehrparteiensystem. Staatsoberhaupt ist der mit weitgehenden Vollmachten ausgestattete Präs. (auf sieben Jahre gewählt). Die Legislative liegt bei der Nationalversammlung (80 Abg., für fünf Jahre gewählt), Exekutivorgan ist die Reg. unter Vorsitz des MinPräs. Nach dem Parteiengesetz vom 8. 1. 1992 können neben der Demokrat. Partei Ä.s (PDGE) weitere Parteien zugelassen werden.
Landesnatur: Der festländ. Landesteil (Region Mbini, früher Río Muni) umfasst eine breite Küstenebene, die nach O zu einem Bergland (bis 1 200 m hoch) ansteigt. Die Inseln im Golf von Guinea gehören zur Vulkankette der Kamerunlinie, die auf Bioko auf über 3 000 m ü. M. ansteigt. Ä. besitzt äquatoriales Regenklima mit hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Trop. Regenwald ist weit verbreitet; an der festländ. Küste Mangroven.
Bevölkerung: Die Bev. setzt sich aus verschiedenen Bantuvölkern (v. a. Fang) zusammen; rd. 90 % sind römisch-katholisch. Es besteht 8-jährige allg. Schulpflicht vom 6. zum 14. Lebensjahr.
Wirtschaft, Verkehr: Ä. gehört zu den ärmsten Staaten Afrikas. Der Anbau von Kakao (v. a. auf Bioko) sowie die Gewinnung von trop. Edelhölzern (Mahagoni, Eben-, Teak- und Okouméholz) in Mbini und Kaffee bilden die Grundlage der Wirtschaft. Weitere Anbauprodukte sind Maniok, Bataten, Bananen und Kokosnüsse; Ölbaumkulturen v. a. an der Küste von Mbini. - Exportiert werden Kakao, Kaffee und trop. Hölzer, importiert v. a. Erdöl und Erdölprodukte, Nahrungsmittel, Maschinen und Fahrzeuge, bearbeitete Erzeugnisse (z. B. Eisen, Stahl, Metallwaren) sowie chem. Erzeugnisse. Wichtigster Handelspartner ist Spanien. - Eisenbahnen fehlen bis auf eine Werkbahn für den Holztransport. Das Straßennetz hat eine Gesamtlänge von rd. 2 700 km, davon sind 20 % befestigt. Urspr. gut ausgebaut (v. a. die Küstenstraße im nördl. Teil der Insel Bioko, die Straße im N von Mbini), befindet es sich in einem schlechten Zustand. Wichtigster Seehafen ist Bata; internat. Flughäfen haben Malabo und Bata.
Geschichte: Fernando Póo (seit 1778 spanisch) und Río Muni (seit 1900 im heutigen Umfang spanisch) wurden 1968 als Ä. unabhängig. Gestützt auf ihm ergebene polit. Organisationen, errichtete Staatspräs. F. Macías Nguema ein Terrorregime. 1979 wurde er durch einen Putsch gestürzt und später hingerichtet. Seitdem führt General T. Obiang Nguema Mbasogo als Staatspräs. - seit 1992 im Rahmen eines Mehrparteiensystems - die Regierung (1989 und 1996 im Amt bestätigt). Im Kontrast zu den formal demokrat. Herrschaftsstrukturen seit 1991 trägt das Reg.system Obiangs diktator. Züge. Die in einer »Plattform« vereinigte Opposition rief bei den Wahlen von 1993, bei der die PDGE fast alle Mandate gewann, zum Wahlboykott auf.
▣ Literatur:
D. Nohlen Handbuch der Dritten Welt, hg. v. u. F. Nuscheler, Bd. 4: Westafrika u. Zentralafrika. Bonn 31993.
Äquatorialguinea ⃟ Fläche: 28 051
Einwohner: (1995) 400 000
Hauptstadt: Malabo
Verwaltungsgliederung: 2 Regionen mit 7 Provinzen
Amtssprache: Spanisch
Nationalfeiertag: 12. 10.
Währung: 1 CFA-Franc = 100 Centimes
Zeitzone: MEZ
[-gine:a] (amtlich span. República de Guinea Ecuatorial, dt. Republik Ä.), Staat in Westafrika, am Golf von Guinea, grenzt im N an Kamerun, im O und S an Gabun. Außerdem gehören zu Ä. die Inseln Bioko (früher Fernando Póo), Pagalu, Corisco, Elobey Grande und Elobey Chico.
Staat und Recht: Nach der Verf. vom 4. 12. 1991 ist Ä. eine präsidiale Rep. mit Mehrparteiensystem. Staatsoberhaupt ist der mit weitgehenden Vollmachten ausgestattete Präs. (auf sieben Jahre gewählt). Die Legislative liegt bei der Nationalversammlung (80 Abg., für fünf Jahre gewählt), Exekutivorgan ist die Reg. unter Vorsitz des MinPräs. Nach dem Parteiengesetz vom 8. 1. 1992 können neben der Demokrat. Partei Ä.s (PDGE) weitere Parteien zugelassen werden.
Landesnatur: Der festländ. Landesteil (Region Mbini, früher Río Muni) umfasst eine breite Küstenebene, die nach O zu einem Bergland (bis 1 200 m hoch) ansteigt. Die Inseln im Golf von Guinea gehören zur Vulkankette der Kamerunlinie, die auf Bioko auf über 3 000 m ü. M. ansteigt. Ä. besitzt äquatoriales Regenklima mit hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Trop. Regenwald ist weit verbreitet; an der festländ. Küste Mangroven.
Bevölkerung: Die Bev. setzt sich aus verschiedenen Bantuvölkern (v. a. Fang) zusammen; rd. 90 % sind römisch-katholisch. Es besteht 8-jährige allg. Schulpflicht vom 6. zum 14. Lebensjahr.
Wirtschaft, Verkehr: Ä. gehört zu den ärmsten Staaten Afrikas. Der Anbau von Kakao (v. a. auf Bioko) sowie die Gewinnung von trop. Edelhölzern (Mahagoni, Eben-, Teak- und Okouméholz) in Mbini und Kaffee bilden die Grundlage der Wirtschaft. Weitere Anbauprodukte sind Maniok, Bataten, Bananen und Kokosnüsse; Ölbaumkulturen v. a. an der Küste von Mbini. - Exportiert werden Kakao, Kaffee und trop. Hölzer, importiert v. a. Erdöl und Erdölprodukte, Nahrungsmittel, Maschinen und Fahrzeuge, bearbeitete Erzeugnisse (z. B. Eisen, Stahl, Metallwaren) sowie chem. Erzeugnisse. Wichtigster Handelspartner ist Spanien. - Eisenbahnen fehlen bis auf eine Werkbahn für den Holztransport. Das Straßennetz hat eine Gesamtlänge von rd. 2 700 km, davon sind 20 % befestigt. Urspr. gut ausgebaut (v. a. die Küstenstraße im nördl. Teil der Insel Bioko, die Straße im N von Mbini), befindet es sich in einem schlechten Zustand. Wichtigster Seehafen ist Bata; internat. Flughäfen haben Malabo und Bata.
Geschichte: Fernando Póo (seit 1778 spanisch) und Río Muni (seit 1900 im heutigen Umfang spanisch) wurden 1968 als Ä. unabhängig. Gestützt auf ihm ergebene polit. Organisationen, errichtete Staatspräs. F. Macías Nguema ein Terrorregime. 1979 wurde er durch einen Putsch gestürzt und später hingerichtet. Seitdem führt General T. Obiang Nguema Mbasogo als Staatspräs. - seit 1992 im Rahmen eines Mehrparteiensystems - die Regierung (1989 und 1996 im Amt bestätigt). Im Kontrast zu den formal demokrat. Herrschaftsstrukturen seit 1991 trägt das Reg.system Obiangs diktator. Züge. Die in einer »Plattform« vereinigte Opposition rief bei den Wahlen von 1993, bei der die PDGE fast alle Mandate gewann, zum Wahlboykott auf.
▣ Literatur:
D. Nohlen Handbuch der Dritten Welt, hg. v. u. F. Nuscheler, Bd. 4: Westafrika u. Zentralafrika. Bonn 31993.