Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
assyrische Kunst
assyrische Kunst,die Kunst der Assyrer, die immer in Wechselbeziehung zur babylon., aber auch zur hurrit. und hethit. Kunst stand; sie umfasst drei Epochen: die altassyrische Kunst (etwa 2000-1750 v. Chr.), nach dem Machtzerfall Assyriens in den folgenden Jahrhunderten die mittelassyrische Kunst (etwa 1400-1000 v. Chr.) und die neuassyrische Kunst (etwa 1000-600 v. Chr.), in der die a. K. ihren Höhepunkt erreicht.
Von der assyr. Baukunst sind in den assyr. Residenzen Assur, Ninive, Kalach u. a. im Wesentlichen nur die Grundrisse von Befestigungsmauern, Palästen, Tempeln, Tempeltürmen (Zikkurat) und Wohnhäusern erhalten. Von assyr. Plastik ist wenig erhalten. Kennzeichnend sind ihre Starre und Monumentalität. Von hoher Vollendung sind die Reliefs, die sich in der neuassyr. Epoche von starrer schemat. Komposition zu freier Gestaltung fortentwickeln. Die Tierdarstellung zeichnet sich durch genaue Beobachtung und Wiedergabe des Vorbildes aus. Die Kriegstaten der Könige werden in detailliertem Realismus geschildert; im Mittelpunkt der religiösen Darstellungen steht das uralte Symbol des heiligen Baumes. In der Kleinkunst nimmt neben der Elfenbeinschnitzerei die Siegelkunst mit dem Rollsiegel (Siegel) einen besonderen Platz ein.
Literatur:
Parrot, A.: Assur. Die mesopotam. Kunst vom XIII. vorchristl. Jahrhundert bis zum Tode Alexanders des Großen. A. d. Engl. München 21972.
Heinrich, E.: Die Tempel u. Heiligtümer im alten Mesopotamien. Typologie, Morphologie u. Gesch. Unter Mitarbeit von U. Seidl, 2 Bde. Berlin 1982.
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Ansicht: assyrische Kunst