Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
armenische Kirche
armenische Kirche (armenische apostolische Kirche), die christl. Kirche der Armenier, die um 300 durch Bischof Gregor, den Erleuchter (daher auch gregorian. Kirche gen.), und die Bibelübersetzung des armen. Kirchenvaters Mesrop (5. Jh.) festen Bestand erhielt. Ihre Lehre (seit dem 5. Jh. als eigene Lehrtradition ausgebildet) wird traditionell als »monophysitisch«, von der a. K. selbst allerdings als »miaphysitisch« (eine vereinigte Natur Christi) beschrieben. Verfassung und Gottesdienst sind ähnlich der orth. Kirche; liturgische Sprache ist Altarmenisch. Oberhaupt des größeren Teils der a. K. ist der Katholikos (»allgemeiner Bischof«) mit Sitz in Etschmiadsin (seit 1443); ihm zugeordnet sind die Patriarchate von Jerusalem (seit 1311) und Istanbul (seit 1438); daneben besteht seit dem 11. Jh. ein selbstständiges Patriarchat in Kilikien (Sis; 1921 nach Antelyas bei Beirut verlegt); weltweit etwa 5-6 Mio. armen. Christen. Ein kleiner Teil der a. K. hat sich (dauerhaft seit dem 17. Jh.) mit der kath. Kirche vereinigt (Unierte Armenier, Sitz des armen. kath. Patriarchen: Beirut), jedoch mit eigener Kirchenordnung. (Mechitharisten)
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