Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
abstrakte Kunst
abstrạkte Kunst (gegenstandslose Kunst, gegenstandsfreie Kunst), eine Phase der modernen Kunst, die dem Stil oder Gefüge der reinen Farben und Formen Wirkungen abgewinnt, die ohne den Verzicht auf Gegenstandsabbilder nicht erreicht werden können. I. w. S. gehören auch Werke zur a. K., die Dingliches noch in stark abgewandelter Form erkennen lassen. Die Vielfalt der a. K. zw. etwa 1910 und den 1950er-Jahren lässt sich auf die beiden Linien ihrer Entstehung zurückführen: die aus dem Expressionismus kommende frei maler. Richtung (von W. Kandinsky begründet, vorbereitet von Jugendstilkünstlern wie M. K. Čiurlionis und H. Obrist), die im abstrakten Expressionismus und der informellen Kunst endete, und die fast gleichzeitig (um 1910-13) vom Kubismus ausgehende geometrisierende Richtung (u. a. F. Kupka, K. Malewitsch, P. Mondrian), die zum Konstruktivismus, zur Gruppe De Stijl, zur konkreten Kunst u. a. führte.
Literatur:
Morris, J.: Warum ist das Kunst? Eine illustrierte Einführung in das Kunstverständnis, in die Moderne Kunst u. die zeitgenössischen Stile. A. d. Amerikan., München 1971.
Die neue Wirklichkeit. Abstraktionen als Weltentwurf. Ausst.-Kat. Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen am Rhein, hg. v. R. W. Gassen u. B. Holeczek. Ludwigshafen am Rhein 1995.
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