Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Australier
Australi|er, die Eingeborenen Australiens. Zur Zeit der Entdeckung durch die Europäer lebten auf dem austral. Kontinent rd. 300 000 A., aufgegliedert in etwa 500 Stämme; zurzeit gibt es nur noch etwa 30 000 reinblütige Ureinwohner (Aborigines, einschl. der etwa 270 000 Mischlinge). Nur noch wenige leben in ihrer traditionellen Kultur. Sie gehören zu den Australiden. Die A. lebten als nomadisierende Jäger und Sammler. Windschirme und Laubhütten dienten als Unterkunft. Waffen waren Speere (mit Speerschleudern), Keulen, Bumerangs, Parierschilde; Knochen-, Muschel- und Steinwerkzeuge fanden vielseitige Verwendung. Die A. lebten in Horden; nur vereinzelt gab es Häuptlinge. Totemismus (Totem), Ahnenverehrung, Heiratsgesetze, Jünglingsweihen u. a. ergaben feste Regeln für das Zusammenleben. Besondere Bedeutung kommt dem Traum zu, in dem die myth. Ur- und Schöpfungsgeschichte auch heute noch erlebt werden kann. Alle Lebensbereiche der traditionellen Gesellschaft sind mit künstler. Tun verbunden. Eine zentrale Rolle spielen die Felsbilder, Felsmalereien und -gravierungen. Rindenbilder wurden auch als Lehrmittel verwendet (Arnhemland). Tänze gehören noch immer zum streng beachteten Kult. Die Musik ist verhältnismäßig hoch entwickelt. Die Sprachen der A. gehören einer eigenen (australiden) Gruppe an. Als erstes nat. Museum der austral. Ureinwohner wurde das »Shepperton International Aboriginal Village« eingerichtet. 1989 wurde den auf den Großfarmen lebenden A. das Recht zugestanden, hier eigene Landparzellen zu besitzen.
▣ Literatur:
Schlatter, G.: Bumerang u. Schwirrholz. Eine Einführung in die traditionelle Kultur austral. Aborigenes. Berlin 1985.
⃟ Lawlor, R.: Am Anfang war der Traum. Die Kulturgeschichte der Aborigines. A. d. Engl. München 1993.
⃟ Weltatlas der alten Kulturen: Nile, R. u. Clerk, C.: Australien, Neuseeland u. der Südpazifik. München 1995.
⃟ Ilgenstein, G.: Die Steinzeitmenschen von Australien, die heutigen Aborigines. Frankfurt am Main 31996.
Australi|er, die Eingeborenen Australiens. Zur Zeit der Entdeckung durch die Europäer lebten auf dem austral. Kontinent rd. 300 000 A., aufgegliedert in etwa 500 Stämme; zurzeit gibt es nur noch etwa 30 000 reinblütige Ureinwohner (Aborigines, einschl. der etwa 270 000 Mischlinge). Nur noch wenige leben in ihrer traditionellen Kultur. Sie gehören zu den Australiden. Die A. lebten als nomadisierende Jäger und Sammler. Windschirme und Laubhütten dienten als Unterkunft. Waffen waren Speere (mit Speerschleudern), Keulen, Bumerangs, Parierschilde; Knochen-, Muschel- und Steinwerkzeuge fanden vielseitige Verwendung. Die A. lebten in Horden; nur vereinzelt gab es Häuptlinge. Totemismus (Totem), Ahnenverehrung, Heiratsgesetze, Jünglingsweihen u. a. ergaben feste Regeln für das Zusammenleben. Besondere Bedeutung kommt dem Traum zu, in dem die myth. Ur- und Schöpfungsgeschichte auch heute noch erlebt werden kann. Alle Lebensbereiche der traditionellen Gesellschaft sind mit künstler. Tun verbunden. Eine zentrale Rolle spielen die Felsbilder, Felsmalereien und -gravierungen. Rindenbilder wurden auch als Lehrmittel verwendet (Arnhemland). Tänze gehören noch immer zum streng beachteten Kult. Die Musik ist verhältnismäßig hoch entwickelt. Die Sprachen der A. gehören einer eigenen (australiden) Gruppe an. Als erstes nat. Museum der austral. Ureinwohner wurde das »Shepperton International Aboriginal Village« eingerichtet. 1989 wurde den auf den Großfarmen lebenden A. das Recht zugestanden, hier eigene Landparzellen zu besitzen.
▣ Literatur:
Schlatter, G.: Bumerang u. Schwirrholz. Eine Einführung in die traditionelle Kultur austral. Aborigenes. Berlin 1985.
⃟ Lawlor, R.: Am Anfang war der Traum. Die Kulturgeschichte der Aborigines. A. d. Engl. München 1993.
⃟ Weltatlas der alten Kulturen: Nile, R. u. Clerk, C.: Australien, Neuseeland u. der Südpazifik. München 1995.
⃟ Ilgenstein, G.: Die Steinzeitmenschen von Australien, die heutigen Aborigines. Frankfurt am Main 31996.