Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Aussterben
Aussterben,das Verschwinden von Arten, Gattungen, Stämmen von Lebewesen, die sich biot. oder abiot. Umweltänderungen nicht anpassen konnten (alternde Stammesreihen). Oft gehen aber auch Stammesreihen ohne erkennbare morpholog. oder patholog. Degenerationserscheinungen zugrunde. Mögl. Ursachen des A.: 1) Verdrängung durch konkurrenzüberlegene Formen; 2) zu einseitige Spezialisierung (Riesenformen); 3) stärkere Umweltänderungen; 4) Weiterentwicklung in der eigenen Gruppe: intraspezif. Konkurrenz als normaler Ablauf der Stammesentwicklung. Die Datierung von Fossilien ergab, dass das Ausmaß des A. von Tier- und Pflanzenarten zeitl. Schwankungen unterworfen war. So sind - neben mehreren kleinen - fünf große Ereignisse von Massensterben bekannt. Sie zeigen in ihrem Auftreten eine gewisse Periodizität, die die Einwirkung äußerer physikal. Einflüsse vermuten lässt, entweder als einmaliges Ereignis und dessen Folgen (Katastrophentheorie) oder als eine allmähl. Änderung der Lebensbedingungen. Für das A. vieler Großtiere in der Eis- und Nacheiszeit ist z. T. der Mensch verantwortlich (Ausrottung). Ausgerottet wurden z. B. Auerochse (Ur), Quagga, Dronte, Moa, Riesenalk, Stellersche Seekuh v. a. durch Jagd, Urbarmachung und Bebauung. Ursachen für das verstärkte A. von Arten in neuerer Zeit sind z. B. die Zerstörung des natürl. Lebensraumes und der Nahrungsgrundlagen (u. a. durch steigende Umweltverschmutzung) und die ausgedehnte Anwendung von Schädlingsbekämpfungsmitteln. (Rote Liste)
▣ Literatur:
Erben, H. K.: Leben heißt Sterben. Der Tod des einzelnen u. das A. der Arten. Hamburg 1981.
⃟ Eldredge, N.: Wendezeiten des Lebens. Katastrophen in Erdgeschichte u. Evolution. A. d. Engl. Heidelberg u. a. 1994.
⃟ Engelhardt, W.: Das Ende der Artenvielfalt. A. u. Ausrottung von Tieren. Darmstadt 1997.
Aussterben,das Verschwinden von Arten, Gattungen, Stämmen von Lebewesen, die sich biot. oder abiot. Umweltänderungen nicht anpassen konnten (alternde Stammesreihen). Oft gehen aber auch Stammesreihen ohne erkennbare morpholog. oder patholog. Degenerationserscheinungen zugrunde. Mögl. Ursachen des A.: 1) Verdrängung durch konkurrenzüberlegene Formen; 2) zu einseitige Spezialisierung (Riesenformen); 3) stärkere Umweltänderungen; 4) Weiterentwicklung in der eigenen Gruppe: intraspezif. Konkurrenz als normaler Ablauf der Stammesentwicklung. Die Datierung von Fossilien ergab, dass das Ausmaß des A. von Tier- und Pflanzenarten zeitl. Schwankungen unterworfen war. So sind - neben mehreren kleinen - fünf große Ereignisse von Massensterben bekannt. Sie zeigen in ihrem Auftreten eine gewisse Periodizität, die die Einwirkung äußerer physikal. Einflüsse vermuten lässt, entweder als einmaliges Ereignis und dessen Folgen (Katastrophentheorie) oder als eine allmähl. Änderung der Lebensbedingungen. Für das A. vieler Großtiere in der Eis- und Nacheiszeit ist z. T. der Mensch verantwortlich (Ausrottung). Ausgerottet wurden z. B. Auerochse (Ur), Quagga, Dronte, Moa, Riesenalk, Stellersche Seekuh v. a. durch Jagd, Urbarmachung und Bebauung. Ursachen für das verstärkte A. von Arten in neuerer Zeit sind z. B. die Zerstörung des natürl. Lebensraumes und der Nahrungsgrundlagen (u. a. durch steigende Umweltverschmutzung) und die ausgedehnte Anwendung von Schädlingsbekämpfungsmitteln. (Rote Liste)
▣ Literatur:
Erben, H. K.: Leben heißt Sterben. Der Tod des einzelnen u. das A. der Arten. Hamburg 1981.
⃟ Eldredge, N.: Wendezeiten des Lebens. Katastrophen in Erdgeschichte u. Evolution. A. d. Engl. Heidelberg u. a. 1994.
⃟ Engelhardt, W.: Das Ende der Artenvielfalt. A. u. Ausrottung von Tieren. Darmstadt 1997.