Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ausgrabung
Ausgrabung, die Freilegung verschütteter Überreste der Vergangenheit; wichtiges Hilfsmittel der archäolog., prähistor. und paläontolog. Forschung. Erste A. fanden in der Renaissance (Raffael in Rom) statt mit dem Zweck, Monumente des Altertums kennen zu lernen. Spätere A. galten bes. der Bergung schöner oder merkwürdiger Gegenstände für Sammlungen und Museen. Im 19. Jh. wurden wiss. A.-Methoden, bes. der Schichtenbeobachtung zur Klärung histor. Abfolgen (W. Dörpfeld in Olympia) entwickelt. Moderne A. zielen weniger auf Gewinnung kostbarer Einzelfunde als auf Aufdeckung histor. und kulturhistorisch relevanter Befunde; Notgrabungen dienen der Rettung bedrohter Altertümer.
Die Methoden einer A. differieren je nach Objekt (Abri, Pfahlbau, Tempel, Stadt, Nekropole) so stark, dass allg. Kriterien kaum existieren. Neuerdings wird der Einsatz techn. und naturwiss. Hilfsmittel verstärkt (C-14-Methode, Altersbestimmung). Eine A. beginnt mit der Bestimmung des Grabungsplatzes durch Zufall oder systematische Auswahl (Begehung, Luftbildarchäologie); sie erfordert die Mitarbeit fachfremder Spezialisten (Geologen, Botaniker, Architekten, Werkstoffwissenschaftler u. a.). Nach der Publikation der Ergebnisse stellt sich heute oft die Forderung nach denkmalpfleger. Konservierung und ggf. Rekonstruktion vor Ort, um der Öffentlichkeit Zugang und Information zu vermitteln. Die kulturgeschichtl. Bodenaltertümer sind in fast allen Staaten geschützt. Jeder Fund ist meldepflichtig. In Dtl. dürfen Ausgrabungen nur von amtl. Stellen vorgenommen werden.
▣ Literatur:
Gersbach, E.: A. heute. Methoden u. Techniken der Feldgrabung. Mit einem Beitrag v. J. Hahn. Darmstadt 21991.
Ausgrabung, die Freilegung verschütteter Überreste der Vergangenheit; wichtiges Hilfsmittel der archäolog., prähistor. und paläontolog. Forschung. Erste A. fanden in der Renaissance (Raffael in Rom) statt mit dem Zweck, Monumente des Altertums kennen zu lernen. Spätere A. galten bes. der Bergung schöner oder merkwürdiger Gegenstände für Sammlungen und Museen. Im 19. Jh. wurden wiss. A.-Methoden, bes. der Schichtenbeobachtung zur Klärung histor. Abfolgen (W. Dörpfeld in Olympia) entwickelt. Moderne A. zielen weniger auf Gewinnung kostbarer Einzelfunde als auf Aufdeckung histor. und kulturhistorisch relevanter Befunde; Notgrabungen dienen der Rettung bedrohter Altertümer.
Die Methoden einer A. differieren je nach Objekt (Abri, Pfahlbau, Tempel, Stadt, Nekropole) so stark, dass allg. Kriterien kaum existieren. Neuerdings wird der Einsatz techn. und naturwiss. Hilfsmittel verstärkt (C-14-Methode, Altersbestimmung). Eine A. beginnt mit der Bestimmung des Grabungsplatzes durch Zufall oder systematische Auswahl (Begehung, Luftbildarchäologie); sie erfordert die Mitarbeit fachfremder Spezialisten (Geologen, Botaniker, Architekten, Werkstoffwissenschaftler u. a.). Nach der Publikation der Ergebnisse stellt sich heute oft die Forderung nach denkmalpfleger. Konservierung und ggf. Rekonstruktion vor Ort, um der Öffentlichkeit Zugang und Information zu vermitteln. Die kulturgeschichtl. Bodenaltertümer sind in fast allen Staaten geschützt. Jeder Fund ist meldepflichtig. In Dtl. dürfen Ausgrabungen nur von amtl. Stellen vorgenommen werden.
▣ Literatur:
Gersbach, E.: A. heute. Methoden u. Techniken der Feldgrabung. Mit einem Beitrag v. J. Hahn. Darmstadt 21991.