Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ausbeutung
Ausbeutung,1) allg.: Ausnutzung und Verwertung von Bodenschätzen und Rohstoffen, auch von Land.
2) Wirtschaftstheorie: (Exploitation) Aneignung unbezahlter fremder Arbeit durch ökonom. und außerökonom. (phys.) Zwang; nach der marxist. A.-Theorie gesellschaftl. Verhältnis zw. Klassen mit unterschiedl. Stellung zu den Produktionsmitteln. Die Arbeitenden erhalten als Lohn nicht den vollen Tauschwert der von ihnen geschaffenen Waren, sondern nur das zur Deckung des eigenen Reproduktionsaufwands Benötigte; die Differenz ist der Mehrwert. Nach der Volkswirtschaftstheorie liegt A. vor, wenn unter dem Grenzwertprodukt der Arbeit entlohnt wird (Grenzproduktivitätstheorie). Die A.-Theorien sind Einkommensverteilungstheorien, nach denen die Produktionsmitteleigentümer eine monopolähnl. Stellung gegenüber den eigentumslosen Arbeitern haben, wodurch neben den Arbeitseinkommen durch Abzug vom Lohn oder durch Aufschlag auf den Preis Nichtarbeitseinkommen (»leistungslose« Besitzeinkommen) entstehen.
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