Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Augustus
I Augụstus[lat. »der Erhabene«], Ehrenname der röm. Kaiser, erstmals 27 v. Chr. Gaius Octavianus verliehen. In der Form semper Augustus ist er auf die dt. Kaiser mit dem Sinn »Allezeit Mehrer des Reiches« übertragen worden.
II Augụstus,
urspr. Gaius Octavius, nach seiner Adoption Octavianus, der erste röm. Kaiser, * Rom 23. 9. 63 v. Chr., ✝ Nola 19. 8. 14 n. Chr.; Großneffe und Adoptivsohn von Julius Cäsar, bekämpfte nach der Ermordung Cäsars (44), der ihn zum Erben eingesetzt hatte, Antonius, verband sich aber 43 mit ihm und Lepidus zum 2. Triumvirat. Mit Antonius besiegte er 42 bei Philippi die Cäsarmörder Brutus und Cassius. Durch den Brundisin. Vergleich (40) erhielt er den Westen, Antonius den Osten des Röm. Reichs, Lepidus Afrika. Nach A.s Sieg über Antonius und Kleopatra bei Actium 31 wurde er Alleinherrscher, 27 mit dem Ehrennamen A. ausgezeichnet. Bis zum Jahre 23 bekleidete A. jährlich das Konsulat; nach dessen Niederlegung gewann er die volle »tribunicia potestas« d. h. alle Rechte eines Volkstribunen (v. a. das Veto- und Gesetzgebungsrecht). Im Jahre 2 v.chr.2 v. Chr. erhielt er den Titel »pater patriae« (»Vater des Vaterlandes«). A. weitete die Grenzen des Röm. Reiches aus, sicherte sie und stellte den inneren Frieden wieder her (»Pax Augusta«); er förderte Wiss. und Künste und zog die bekanntesten Dichter seiner Zeit (Vergil, Horaz, Ovid u. a.) nach Rom (Augusteisches Zeitalter). A. ist der Begründer des röm. Kaisertums (Prinzipat).
Literatur:
Vittinghoff, F.: Kaiser A. Göttingen u. a. 31991.
Kienast, D.: A. Prinzeps u. Monarch. Darmstadt 21992.
Giebel, M.: A. Reinbek 18.-19. Tsd. 1995.
Bleicken, J.: A. Eine Biographie. Berlin 1998.
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